Prozess in Dresden
Trotz Fußfessel! Verurteilter Kinderschänder macht einfach weiter!

Dieser Fall macht einfach nur fassungslos!
Sechs Jahre und drei Monate saß Steffen W. wegen 63-fachen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern im Knast. Als er die Haftanstalt im April 2017 verlassen darf, bekommt er eine Fußfessel samt der Auflage, sich von Kindern fernzuhalten. Doch das hindert ihn offenbar nicht an weiteren Taten. Nun droht ihm in einem neuen Prozess Sicherungsverwahrung.
Steffen W. muss sich wieder vor Gericht verantworten
Trotz Überwachung durch eine Fußfessel soll sich Steffen W. in einem Comicladen in Dresden an Kinder herangemacht haben, die in der Folge bei ihm übernachtet haben. Zwischen 2019 und 2024 sollen sich zehn Kinder in der Wohnung von Mario W. aufgehalten haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm mehr als 120 Taten vor - darunter schwer sexueller Missbrauch von Kindern in fünf Fällen, Besitz und Herstellung kinderpornografischer Aufnahmen bis hin zu dutzenden Verstößen gegen seine Auflagen nach der Haftentlassung.
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Erst als sich im September 2024 ein 14-jähriger Junge seinem Lehrer und einer Schulsozialarbeiterin anvertraute, kam die Polizei dem verurteilten Kinderschänder auf die Schliche. Seit Mitte August steht der 41-Jährige nun wieder vor Gericht. Bei einer Verurteilung droht ihm die Sicherungsverwahrung.
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Angeklagter gibt Kindern die Schuld
Die Beweislage gegen den Angeklagten ist erdrückend. Doch der Mann ist laut Medienberichten um keine Ausrede verlegen. Gegenüber der Jugendschutzkammer habe sich der 41-Jährige Mitte August in seiner Einlassung als Opfer dargestellt. So habe er unter anderem behauptet, er sei von einem 13-jährigen Jungen erpresst worden. Der Junge habe gedroht, seinem Vater zu erzählen, dass W. eine Fußfessel tragen muss und warum, wenn der ihm kein Geld oder andere Geschenke gäbe.
Auch dass er einen Jungen bei einer sexuellen Handlung gefilmt habe, sei die Idee des Kindes gewesen. Genitalaufnahmen eines anderen Jungen wiederum habe er gemacht, um die Mutter auf ein medizinisches Problem hinzuweisen. Warum er der Mutter jedoch nie davon erzählt hatte, konnte er nicht beantworten. Am Dienstag geht der Prozess nun weiter. (jve)
Verwendete Quellen: Sächsische Zeitung, Dresdner Morgenpost