17-Jährige starb bei der Geburt eines Kindes
Schädel in Hauswand gefunden – Polizei löst 150 Jahre alten Cold Case

Passt auf, dass ihr bei den vielen Zahlen nicht durcheinanderkommt!
1978 wird ein Totenschädel in einer Hauswand im US-Bundesstaat Illinois entdeckt. Weil sich nicht klären lässt, zu wem er gehört, landet er in einem Museum. 2021 wird er wiederentdeckt. 2024 steht endlich fest, wessen Identität dahinter steckt.
Esther Granger stirbt 1866
Beginnen wir von vorn: Im Jahr 1866 stirbt Esther Granger bei der Geburt ihres Kindes in Merrillville. Die erst 17 Jahre alte Frau wird in Lake County im US-Bundesstaat Indiana beigesetzt.

1978, also 112 Jahre später, wird bei Bauarbeiten im US-Bundesstaat Illinois ihr Schädel entdeckt, eingemauert in einer Hauswand in der Stadt Batavia. Damals lässt sich nur feststellen, dass es sich um einen Frauenschädel handelt und diese Frau vor mehr als 100 Jahren gelebt hat. Das Fundstück landet in einem Museum. Dort wird es 2021 bei einer Inventur wiederentdeckt. Das Museum benachrichtigt die Polizei, die den Schädel der Gerichtsmedizin übergibt. Er wird mit neuesten wissenschaftlichen Methoden untersucht.
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Spezialisten finden lebenden Verwandten!
2023 schalten die Behörden bei der Suche Othram ein. Das Unternehmen aus Texas hat sich auf die Aufklärung ungelöster Todesfälle und Verbrechen spezialisiert. Es erstellt ein DNA-Profil der Frau mit einem Stammbaum und findet tatsächlich lebende Verwandte!
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Wie der US-Sender CNN berichtet, nehmen die Behörden im April 2024 Kontakt zu Esther Grangers Ururenkel Wayne Svilar auf. Der glaubt kein Wort, als er am Telefon über die irre Geschichte informiert wird. In mehreren Gesprächen lässt er sich dazu überreden, seine DNA für einen Abgleich zur Verfügung zu stellen. Ergebnis: Volltreffer! Der Schädel von Esther Granger wird im August 2024 auf einem Friedhof in Batavia beigesetzt.
Verkauften Grabräuber Esther Grangers Leiche?
Im Oktober 2024 schließlich informieren die Behörden von Kane County in Illinois die Öffentlichkeit über den Fall. Auch wenn die Identität der Frau geklärt ist, bleiben viele Fragen offen, die sich vermutlich kaum jemals beantworten lassen.
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So ist zum Beispiel unklar, wie der Schädel der Frau von ihrer Grabstelle zum etwa 150 Kilometer entfernten Fundort gelangt. Und warum wird er in einer Hauswand eingemauert? Gerichtsmediziner Robert Russel sagt, dass Grabräuber Esther Grangers Leiche gestohlen haben könnten, um sie an Medizinstudenten oder Ärzte zu verkaufen.