Syrer (19) wollte offenbar „Juden töten”

Schockierender Angriff am Berliner Holocaust-Mahnmal antisemitisch motiviert

Nach der Attacke am Holocaust-Denkmal in Berlin hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen.
Nach der Attacke am Holocaust-Denkmal in Berlin hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen.
Ebrahim Noroozi/AP/dpa

Dieser blutiger Angriff schockt ganz Berlin!
Ein Tourist wird am Freitag (21. Februar) nahe dem Holocaust-Mahnmal durch einen brutalen Angriff schwer verletzt. Die Polizei nimmt drei Stunden später einen Tatverdächtigen fest. Die Staatsanwaltschaft geht von einem antisemitischen Hintergrund aus.

Flüchtling aus Syrien (19) festgenommen

Bei seiner Festnahme im Umkreis des Mahnmals hat der Verdächtige Blut an den Händen. „Nach bisherigem Kenntnisstand, insbesondere aufgrund entsprechender Äußerungen des Beschuldigten gegenüber der Polizei, soll seit einigen Wochen der Plan in ihm gereift sein, Juden zu töten”, teilt die Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich demnach um einen 19-jährigen Syrer, der in einer Flüchtlingsunterkunft in Leipzig leben soll. Der sächsischen Polizei ist der Mann bereits wegen verschiedener Straftaten bekannt gewesen. Er sei jedoch kein Mehrfach- oder Intensivstraftäter, teilte das sächsische Innenministerium mit.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger verurteilt den mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff auf einen Touristen. „Ein versuchtes Tötungsdelikt mit dem Verdacht einer antisemitischen Motivation, gerade am Denkmal für die ermordeten Juden Europas – das ist unerträglich”, teilt sie mit. Bundesinnenministerin Nancy Faeser fordert eine strenge Bestrafung und die Abschiebung des mutmaßlichen Täters nach der Haft. „Wer solche Taten begeht und den Schutz in Deutschland aufs Widerwärtigste missbraucht, der hat jedes Recht verwirkt in unserem Land zu sein”, betont Faeser. Sie kündigt an, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Gewalttäter nach Syrien abzuschieben.

Lese-Tipp: Verdächtiger nach Attacke am Berliner Holocaust-Mahnmal festgenommen

Bis in die Nacht hinein sucht die Polizei den Bereich um das Mahnmal ab, das in der Nähe des Brandenburger Tors und der US-Botschaft liegt. Auch im angrenzenden Tiergarten sind Beamte mit Spürhunden unterwegs. Ein Polizeihubschrauber beteiligt sich ebenfalls an der Suche. Am Ende klicken die Handschellen.

Der 30-jährige Tourist wird mit einem spitzen Gegenstand attackiert, möglicherweise einem Messer. Der Zustand des Opfers sei stabil.

Der Angriff ereignete sich im Stelenfeld des Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin-Mitte.
Der Angriff ereignete sich im Stelenfeld des Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin-Mitte.
Marion van der Kraats/dpa-Zentralbild/dpa

Das Holocaust-Mahnmal erinnert an die rund sechs Millionen Juden, die unter der Herrschaft des Nationalsozialismus ermordet wurden. Es besteht aus einem Stelenfeld und einem unterirdischen Informationsort. (dpa, gsc)