Bergbahn-Drama in Italien

Vier Urlauber sterben in abgestürzter Gondel – jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft!

von Yannick Seeber und Johanna Grewer

Horror für die Passagiere der Monte Faito-Seilbahn!
In Italien ist die Gondel einer Seilbahn abgestürzt. Das Unglück fordert mindestens vier Todesopfer – es sind Touristen aus dem Ausland. Nach RTL-Informationen wurde eine weitere Person schwer verletzt. Doch warum passierte all das?

Seilbahn-Unglück bei Neapel: Staatsanwaltschaft will Ursache finden

Das will nun die Staatsanwaltschaft herausfinden! Nach dem Seilbahnunglück in der Nähe der süditalienischen Großstadt Neapel ermittelt diese jetzt. Damit soll geklärt werden, wie die Gondel am Gründonnerstag kurz nach 15 Uhr am 1.131 Meter hohen Berg Monte Faito kurz vor Erreichen des Aussichtspunktes in die Tiefe stürzen konnte.

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Nach bisherigem Erkenntnisstand riss ein Kabel, kurz bevor die mit fünf Menschen besetzte Gondel die Bergstation erreichte. Die Todesopfer im Alter zwischen 25 und 59 Jahren kommen aus England, Italien und Israel. Ein weiterer Urlauber liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus.

Bergrettung veröffentlciht Bild der Gondel-Trümmer

Medienberichten zufolge, soll die Bahn vor dem Absturz wegen eines Kabelbruchs stillgestanden haben. Dann habe es laut Napoli Today einen lauten Knall gegeben und das Drahtseil der Bahn sei plötzlich heruntergekommen. Dabei stürzte offenbar auch eine der Gondeln ab. Die Bergrettung veröffentlichte ein Foto, das die Trümmer der Gondel mitten in einem Waldstück zeigt.

In der Kabine, die schon fast den Gipfel erreicht hatte, befanden sich ein Angestellter der regionalen Betreibergesellschaft EAV und vier Touristen. Der Mitarbeiter der Seilbahn, der mit in der Gondel war, sei verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Zeugen berichten von starkem Wind. Wurde das den Menschen in der Gondel zum Verhängnis?

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Bürgermeister: Gondel erst kurz vorher aus Winterpause zurück

Die Seilbahn führt seit 1952 auf etwa drei Kilometern Länge aus der Ortschaft Castellammare di Stabia auf den Berg Monte Faito. Von dort hat man normalerweise einen vielgepriesenen Panoramablick auf den Golf von Neapel samt Vulkan Vesuv und auf Inseln wie Capri. Die Sicht war an diesem Tag durch dichten Nebel nur schlecht. Warum das Kabel kurz vor Erreichen der Bergstation riss, muss noch geklärt werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Gondel in Italien abgestürzt
In der Nähe von Neapel ist eine Seilbahn-Gondel abgestürzt. Die Bergrettung eilte zum Unfallort.
Bergrettung

Nach Angaben des Bürgermeisters war die Seilbahn nach der Winterpause erst seit einer Woche wieder in Betrieb. Vergangenes Jahr fuhren damit mehr als 100.000 Menschen, darunter auch viele ausländische Touristen. Neapel gehört zu den meistbesuchten Städten in Italien.

16 Menschen aus einer weiteren Gondel konnten unverletzt gerettet werden. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa veröffentlichte Aufnahmen bei X, auf denen zu sehen ist, wie Menschen aus der Bahn abgeseilt werden. Auch ein Rettungshubschrauber der Bergrettung war im Einsatz, um den Unfallopfern schnell helfen zu können. Die Rettungsarbeiten wurden durch den Nebel erschwert.

1960 starben vier Menschen bei Gondelabsturz am Monte Faito

Die Seilbahn gibt es bereits seit 1952. Normalerweise dauert die Fahrt knapp zehn Minuten. 1960 hatte sich dort schon einmal ein tödlicher Unfall ereignet. Damals kamen beim Absturz einer Gondel vier Menschen ums Leben, mehr als 30 wurden verletzt. Im Sommer 2021 steckte eine Kabine auf dem Weg nach unten infolge eines Stromausfalls mit 31 Passagieren mehr als eine Stunde fest. Verletzt wurde niemand. (nlu/mit dpa)