Polizei hört Notruf live mit
„Siri, ruf die Polizei!“ Sprachassistent rettet Emma-Louise (34) das Leben

Sie denkt, sie wird sterben.
Blutige Schläge, Tritte, Strangulation. Minutenlang attackiert ihr Freund Emma-Louise Kelly in ihrem Haus. In Todesangst schreit sie ihr Handy an: „Hey Siri, ruf die Polizei!” Und genau das rettet ihr Leben.
Drohung im Restaurant, Angriff im Haus
Emma-Louise Kelly arbeitet ehrenamtlich in einem Drogenentzugszentrum. 2022 lernt die 34-Jährige dort Lee Thomas kennen, einen Patienten. „Er schien ein netter Kerl zu sein, der Schritte in die richtige Richtung machte”, erzählt sie der Daily Mail. Doch während sie ihm eine zweite Chance gibt, führt er ein Doppelleben, nimmt heimlich weiter Heroin und wird zwischendurch wegen Drogenhandels verhaftet. Trotzdem vertraut sie ihm. „Wir hatten schöne Weihnachten und einen schönen Silvesterabend zu Hause”, erinnert sie sich.
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Eines Abends gehen die beiden zusammen essen. Doch plötzlich eskaliert der Abend. Lee Thomas wird eifersüchtig. „Er drohte, mir mit einem Glas ins Gesicht zu schlagen – in diesem Moment dachte ich: ‚Das ist nicht der Mann, den ich kenne.‘“ Emma-Louise trennt sich noch im Restaurant von ihm und fährt nach Hause in Lancashire (England). Doch dort wartet er bereits – voller Wut und offenbar unter Drogeneinfluss.
Die Tortur, die dann folgt, dauert mehr als 30 Minuten: Der 45-Jährige schlägt, tritt und würgt sie, beleidigt und missbraucht sie sexuell. „Ich dachte, ich würde sterben – ich war verzweifelt und hilflos”, sagt sie. In ihrer Verzweiflung schreit sie immer wieder ihr iPhone an: „Hey Siri, ruf die Polizei!”
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Siri ruft die Polizei
Der Sprachassistent wählt tatsächlich den Notruf. Emma-Louise selbst kann nichts sagen, doch die Zentrale hört alles mit. Nur 20 Minuten später heulen draußen die Sirenen. Polizisten stürmen das Haus, stoppen ihren Angreifer und retten die 34-Jährige. Sie überlebt mit einer Gehirnerschütterung, Schnittwunden und blauen Flecken.
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Vor Gericht gesteht Lee Thomas. Das Urteil: neun Jahre und vier Monate Haft, eine Registrierung als Sexualstraftäter und lebenslanges Kontaktverbot. Emma-Louise Kelly will ihre Geschichte öffentlich machen: „Ich möchte anderen Frauen, egal ob sie in einer langen, von Missbrauch geprägten Beziehung stecken oder nur einmalige Angriffe erlebt haben, zeigen, dass Gerechtigkeit möglich ist und dass sie sich nicht verstecken oder schämen müssen.“ (nha)
Verwendete Quellen: Daily Mail