Tragödie in Belgien

Mutter springt mit Baby von Autobahn-Brücke in den Tod

An dieser Brücke bei Remouchamps in Belgien springt die Mutter mit ihrem Baby 60 Meter in den Tod.
An dieser Brücke bei Remouchamps in Belgien springt die Mutter mit ihrem Baby 60 Meter in den Tod.
RTL TVI Belgium

Sie drückt ihr Baby fest an sich. Dann springt sie.
An der Remouchamps-Brücke in Belgien spielt sich ein unfassbares Drama ab: Eine junge Mutter aus Luxemburg stürzt sich mit ihrem Kind in den Tod. Warum? Das ist noch völlig unklar. Doch die Ermittler sind sich sicher: Es war ein Mord mit anschließendem Suizid.

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Kindsmord

Auf der E25 bei Aywaille in Belgien hält eine Frau mit portugiesischem Pass am Donnerstagnachmittag (7. August) ihr Baby im Arm. Keine Zeugen, kein Abschiedsbrief, keine Warnung. Dann springt sie von der Brücke in Remouchamps 60 Meter in die Tiefe.

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Beide sterben noch am Tatort. Die Staatsanwaltschaft von Lüttich geht von einem erweiterten Suizid aus: Die Mutter habe das Kind bewusst mit in den Tod genommen. „Es handelt sich bei dem Baby um ein Opfer eines vorsätzlichen Tötungsdeliktes. Eine Ermittlungsakte wegen Kindstötung wurde eröffnet – gegen die Mutter”, sagt Bezirksstaatsanwalt Gilles de Villers Grand Champs im Interview mit RTL Belgien. „Da die Mutter gleichzeitig mit dem Baby gestorben ist, wird das Verfahren jedoch rasch eingestellt werden.” Besonders tragisch: Das Kind war laut Staatsanwaltschaft nicht einmal ein Jahr alt.

Video-Tipp: Warum wird immer noch so wenig für Betroffene getan?

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Ermittler suchen nach einem Motiv

Laut Staatsanwaltschaft laufen die Ermittlungen auf Hochtouren, um mehr über die Hintergründe der Tat zu erfahren. Bekannte und Verwandte der 33-Jährigen sollen befragt werden, auch mentale Vorerkrankungen spielen möglicherweise eine Rolle.

Lese-Tipp: Hilfestellung in psychischen Ausnahmesituationen: Mit Wissen Leben retten!

Psychologin Nadja Bretz erklärt RTL Luxemburg: „Die Mutter stand unter einer tiefgreifenden psychischen Ausnahmesituation, normalerweise verursacht durch eine schwere psychische Erkrankung. Entweder Depression, vielleicht auch postpartale Depression, mit tiefer Traurigkeit, Schuldgefühlen und Hoffnungslosigkeit.” Auch Schizophrenie oder Wahnvorstellungen könnten laut der Expertin eine Rolle gespielt haben. „Hier könnte die Mutter meinen, das Kind vor etwas zu ‘schützen’ indem sie gemeinsam aus dem Leben gehen”, so Bretz. „Die Mutter hat evtentuell selbst Traumata erlebt, durch Gewalt und Missbrauch. Dies kombiniert mit Einsamkeit, oder dem Gefühl allein gelassen zu sein, Überforderung und fehlender Hilfe. Vielleicht auch, da die Mutter aus Scham keine Hilfe gesucht hat.” (nha)

Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Solltet ihr selbst Depressionen haben, suchtkrank oder von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Neben Freunden oder Verwandten gibt es auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.
Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.