Nach Massenprotesten in Indien
Mann (33) vergewaltigt Ärztin – jetzt droht ihm die Todesstrafe

Ihr Schicksal bewegt die ganze Welt.
Eine Ärztin (31) legt sich nach einer anstrengenden Schicht in der Klinik schlafen. Als ihre Kollegen morgens nach ihr sehen, finden sie die Inderin halbnackt und übel zugerichtet vor. Sie stirbt. Ein Gericht in Kolkata hat nun einen 33-jährigen Mann schuldig gesprochen. Er hat in dem Krankenhaus als freiwilliger Helfer gearbeitet.
Obduktionsergebnis deutet auf mehrere Täter hin
Das Strafmaß soll laut indischen Medienberichten zufolge am Montag (20. Januar) verkündet werden. Dem Täter droht die Todesstrafe. Der Mann beteuert laut dem Sender NDTV vor Gericht seine Unschuld und behauptet, „hereingelegt“ worden zu sein, damit er als Mörder dasteht.
Der Tod der 31-jährigen Ärztin in Ausbildung hatte in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde eine Welle von Protesten sowie Streiks von Medizinerinnen und Medizinern ausgelöst. Die Teilnehmenden forderten neben der Bestrafung des Täters oder der Täter auch sicherere Arbeitsbedingungen, ein Ende der „bestehenden Bedrohungskultur“ und besseren Schutz für Frauen. Ärztinnen und Ärzte in Indien erleben immer wieder Gewalt am Arbeitsplatz.
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Die Leiche der jungen Frau war in einem Seminarraum der Klinik gefunden worden, wo sie nach einer langen Schicht geschlafen hatte. Die Polizei nahm den freiwilligen Helfer als Verdächtigen fest, der in demselben Krankenhaus tätig gewesen sein soll. Aus Kreisen der Ärzteschaft hieß es damals, die Obduktion deute darauf hin, dass die Frau wahrscheinlich gemeinschaftlich von mehreren Personen vergewaltigt worden sei.
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Vater des Opfers dankbar für Urteil
Nach dem Urteilsspruch am Samstag dankte der Vater des Opfers dem Richter und erklärte, die Verurteilung habe sein Vertrauen in das Justizsystem aufrechterhalten, wie der Sender NDTV meldete.
In Indien wird nach offiziellen Zahlen alle 15 Minuten eine Frau oder ein Mädchen vergewaltigt. Frauenrechtler gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Immer wieder kommt es zu Fällen, die auch international Bestürzung auslösen. Zwar wurden in den vergangenen Jahren entsprechende Gesetze in Indien verschärft, trotzdem haben viele das Gefühl, dass zu wenig getan wird. (uvo; dpa)