Mit Kreuzkette in Video auf Social-Media„Ich habe mich nicht bereichert!“ – CDU-Politikerin Caroline Bosbach bricht ihr Schweigen

Ein Leben als Politikerin? Die Mutter fragte: «Wie kannst du das wollen?» (Archivbild)
Caroline Bosbach ist die Tochter von CDU-Politiker Wolfgang Bosbach. (Archivbild)
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Es geht um Bargeld, Stimmenkauf – und einen brisanten Verdacht.
Caroline Bosbach, Tochter von CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, soll laut eines Ex-Mitarbeiters 2.500 Euro aus der Parteikasse illegal in ihrer Wohnung entgegengenommen haben. Jetzt meldet sich die CDU-Abgeordnete auf Instagram zu Wort. In ihrem zweiminütigen Video spricht sie von „fingierten Vorwürfen”.

„Ich habe mich nie ‚bereichert‘”!

Ein hochgeschlossenes Oberteil in einem hellen beigen Farbton und eine Kreuzkette. Damit zeigt sich Caroline Bosbach auf Instagram. In einem knapp zweiminütigen Video richtet sich die 35-Jährige direkt an die Öffentlichkeit. Sie bezieht Stellung zu den Vorwürfen, sie habe 2.500 Euro aus der Parteikasse in bar entgegengenommen – illegal. Eine helle Farbe als Oberteil symbolisiert die Unschuld. Die Kreuzkette trägt sie auch auf vielen anderen Beiträgen. Caroline Bosbach möchte im Clip klarstellen: „Ich habe mich nicht ‚bereichert‘ und der CDU Rhein-Berg ist kein Schaden entstanden.”

Der bristante Vorwurf: Geldübergabe in ihrer Wohnung

Der Vorwurf geht zurück auf die polizeiliche Selbstanzeige eines früheren CDU-Mitarbeiters. Sie liegt RTL/ntv und stern vor. Er behauptet, im Januar 2025 eine Scheinrechnung für Leistungen in Bosbachs Wahlkampf über 2.500 Euro gestellt zu haben. Das von der CDU überwiesene Geld habe er anschließend in zwei Tranchen abgehoben und Bosbach bei einem persönlichen Treffen in deren Wohnung in Bergisch-Gladbach überbracht.

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Auf Instagram betont die 35-Jährige: „Es gab keine Scheinrechnung, wie von dem inzwischen entlassenen Auszubildenden behauptet.” Bosbach sitzt seit diesem Jahr erstmals im Bundestag. Sie wurde mit 42,2 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Rhein Berg direkt gewählt. Im Video sagt sie weiter: „Und damit gar nicht er der Verdacht entsteht, ich hätte mich wirklich in irgendeiner Art bereichert, habe ich, nachdem diese fingierten Vorwürfe bekannt geworden sind, vorsorglich direkt 2.500 Euro an die CDU überwiesen, aber leider wird mir genau das jetzt zum Vorwurf gemacht, also darauf wäre ich jetzt auch nicht gekommen.”

Gleichzeitig zieht sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Auf Anraten ihrer Rechtsberatung sagt sie alle Termine ab, bleibt sogar der CDU-Kreisvorstandssitzung fern.

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Bosbach wehrt sich auch gegen Stimmenkauf-Vorwürfe

Neben dem Geld-Verdacht steht auch der Vorwurf des Stimmenkaufs im Raum. In einem angeblich manipulierten Whatsapp-Chat soll Bosbach zugestimmt haben, 100 Euro pro Stimme bei einer MIT-Wahl zu zahlen. Doch auch hier bleibt sie eindeutig: „Diese Vorwürfe basieren auf manipulierten Chatverläufen. Sie sind falsch“, sagt Bosbach im Video.

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Der CDU-Kreisverband hat alle Unterlagen an die Staatsanwaltschaft Köln übergeben. Bosbach betont, sie unterstütze die Aufklärung ausdrücklich und kooperiere vollumfänglich. (mho/nha)