Was ihr dagegen tun könntWenn ihr nicht widersprecht: Das haben Facebook, Instagram und Co mit euren Daten vor!

Auf einem Handy sind die Symbole von Facebook, WhatsApp und Instagram angezeigt.  Foto: Bernd Weißbrod/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wer Plattformen von Meta nutzt, sollte über diese Änderung Bescheid wissen.
bwe nic cam mre vco, dpa, Bernd Weißbrod

Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben.
Das hat auch Meta, der Konzern hinter Whatsapp, Instagram und Facebook, erkannt. In Zukunft soll die hauseigene KI mit euren Daten gefüttert werden. So könnt ihr das verhindern!

Änderung der Datenschutzrichtlinie am 26. Juni

Eine sogenannte generative KI lässt eigenständig Bilder, Videos oder Texte entstehen. Um die gewünschten Ergebnisse zu liefern, muss sie allerdings ständig lernen, also trainiert werden. Und hier kommen eure Daten im Netz ins Spiel. Zum Beispiel eure Fotos.

„Wir bereiten uns aktuell darauf vor, KI bei Meta auf deine Region auszuweiten“, informiert Meta derzeit seine User. Wenn es so weit ist, sollen unter anderem der Assistent Meta AI, mit dem man quasi kommunizieren kann, und AI Creative Tools zur Verfügung stehen. Wann genau das passieren wird, steht nicht in dem Hinweis. Dafür aber die Ankündigung, dass am 26. Juni 2024 die Datenschutzrichtlinie entsprechend angepasst wird.

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Fotos, Videos, Texte: Das bekommt die KI

Um die eigene KI zu füttern, greift Meta auf öffentlich zugängliche Informationen im Internet zurück. „Zusätzlich nutzen wir Informationen, die über die Produkte und Services von Meta geteilt werden. Das können beispielsweise Beiträge, Fotos oder Bildunterschriften sein.”

Das heißt im Klartext: Ladet ihr zum Beispiel bei Instagram ein Foto hoch, fließt dieses ins „Gehirn” der Meta-KI ein. Die Verbraucherzentrale interpretiert die Aussage so, dass auch ein Beitrag, den ihr nur für Freunde oder bestimmte Menschen sichtbar postet, für diesen Zweck genutzt wird.

Nur der Inhalt von Privatnachrichten wird laut Meta nicht fürs KI-Training genutzt. Bei Whatsapp heißt es: „Der wichtigste Punkt ist, dass deine persönlichen Chats mit Freund*innen und Familie für die KI tabu sind.” Demnach soll die KI in dem Messenger nur das abgreifen können, was zukünftig auf direktem Weg per Chat mit ihr geteilt wird.

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So findet ihr das Widerspruchsformular

Rechtlich beruft sich Meta bei der Änderung auf „berechtigtes Interesse”. Gemäß der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) müssen Nutzerinnen und Nutzer demnach nicht nach ihrer Zustimmung gefragt werden. Sie müssen allerdings die Möglichkeit haben, der Verwendung zu widersprechen. Das funktioniert über ein eigenes Online-Formular, das ihr auf folgendem Weg findet:

Facebook

  1. Auf die drei Striche (Smartphone) bzw. das Profilfoto (Desktop) rechts oben tippen

  2. Unter „Einstellungen und Privatsphäre” den Punkt „Einstellungen” auswählen

  3. Herunterscrollen bis „Datenschutzrichtlinie” (Desktop: Linker Balken) und im Kasten auf den Link „Widerspruchsrecht” tippen

Instagram

  1. Im eigenen Profil auf die drei Balken tippen

  2. Herunterscrollen und ganz unten „Info” auswählen

  3. „Datenschutzrichtlinie” und anschließend im Kasten den Link „Widerspruchsrecht” antippen

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Verbraucherzentrale empfiehlt: Das solltet ihr schreiben

Für euren Widerspruch müsst ihr euer Wohnsitzland auswählen, eure Mailadresse angeben sowie einen Grund anführen - denn der Widerspruch tritt nicht automatisch in Kraft, sondern wird erst noch von Meta geprüft. Für das Feld „Bitte erkläre, wie sich diese Verarbeitung auf dich auswirkt” empfiehlt die Verbraucherzentrale unter anderem folgende Sätze:

  • Ich habe das Urheberrecht an meinen geposteten Daten und erteile kein Nutzungsrecht für KI-Anwendungen.

  • Ich fühle mich allgemein unwohl beim Gedanken an KI.

  • Ich habe Sorge, weil ich nicht einschätzen und auch nicht steuern kann, was genau mit meinen Daten passiert.

  • Ich habe Angst davor, dass meine einmal für die KI genutzten Daten nicht mehr ordnungsgemäß gelöscht werden können, weil sie in das KI-Modell untrennbar eingegangen sind.

Bisher scheint der kurze Widerspruch problemlos zu funktionieren: Laut Verbraucherzentrale haben erste Betroffene gemeldet, dass ihr Begründung ohne lange Ausführungen von Meta akzeptiert wurde. Allerdings ist wichtig zu wissen: Selbst ohne eigenes Konto könntet ihr in der Meta-KI landen - etwa, wenn jemand ein Foto von euch in einer Ansammlung von Menschen macht und dieses auf Facebook oder Instagram teilt. (rka)