Rund jeder sechste Mensch ist im Laufe seines Lebens betroffen
Jürgen Milski hat Karpaltunnelsyndrom – ich auch? Das sind die Symptome

„Wer von euch kennt auch das Problem, dass euch oft beim Schlafen oder Fahrradfahren die Arme bzw. Hände einschlafen?”
Das fragt Jürgen Milski Mitte März seine Follower auf TikTok. „Ich hab das nun leider schon seit sehr langer Zeit”, erklärt er kurz darauf. Bei einer Untersuchung sei herausgekommen, dass der Schlagersänger ein sogenanntes Karpaltunnelsyndrom habe. Aber was ist das eigentlich und woran kann man es erkennen?
Karpaltunnelsyndrom: Diese drei Finger sind betroffen
Der Karpaltunnel liegt an der Innenseite des Handgelenks und wird von Handwurzelknochen und einem festen Bindegewebsband, dem Karpalband, umgeben. Das Karpaltunnelsyndrom entsteht, wenn der Mittelnerv (Medianusnerv) im Handgelenk eingeengt wird. Wenn Sehnen oder das umliegende Gewebe anschwellen, wird der Nerv unter Druck gesetzt – „und das kann der gar nicht leiden“, erklärt Orthopädin Dr. Cordelia Schott im Podcast „Gesundheit kannst du lernen“ (steht zum Streamen auf RTL+ bereit). Das kann aber beispielsweise durch wiederholte Bewegungen, Überbelastung der Hand, Entzündungen oder Verletzungen verursacht werden.
Das Problem: Der Mittelnerv steuert sozusagen die Empfindung und Bewegung von Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Dementsprechend sind Probleme mit den besagten Fingern oft ein erstes Anzeichen für ein Karpaltunnelsyndrom. „Die drei Finger tun oft weh, die kribbeln, die werden taub”, weiß die Orthopädin.
Bestehe das Syndrom länger, könne es sogar dazu kommen, dass die Muskeln in den Fingern abnehmen. Insbesondere am Daumenballen könne man das erkennen.
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Ein Karpaltunnelsyndrom zu diagnostizieren ist gar nicht mal so leicht
Steht der Verdacht Karpaltunnelsyndrom im Raum, sei jedoch eine sogenannte Differenzialdiagnose nötig. Denn das genannte Symptom könnte beispielsweise auch durch einen eingeklemmten Nerv in Schulter oder Ellenbogen verursacht werden. Differenzialdiagnose bedeutet, dass man verschiedene Tests und Untersuchungen miteinander kombinieren muss, um ein Karpaltunnelsyndrom zu diagnostizieren. Oft komme es zu Fehldiagnosen.
Woher weiß man nun als Laie, ob man richtig untersucht wurde? Die Expertin erklärt im Podcast, was eine gute Untersuchung beinhalten sollte:
gute Anamnese
gute Untersuchung mit verschiedenen Tests wie Ultraschall und/oder Nervenmessung
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Karpaltunnelsyndrom verhindern: Diese Alltags-Tipps helfen
Orthopädin Dr. Cordelia Schott kennt zudem gute Tipps, die euch im Alltag helfen können, das Karpaltunnelsyndrom zu lindern oder gar zu verhindern:
Immer gleiche, sich wiederholende Bewegungen des Handgelenks (im Hobby, im Job, ...) reduzieren und Pausen einplanen.
In den Pausen die Hände und Unterarme strecken und dehnen.
Auf ergonomische Arbeitshaltung achten.
Ernährung anpassen: Auf ausreichend Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B6 und Magnesium achten und Zucker reduzieren.