Schädling unbedingt einfangen!
Er frisst alles weg! Gefährlicher Japankäfer breitet sich in Deutschland aus

Was krabbelt da auf uns zu!?
Der Japankäfer breitet sich zunehmend in Deutschland aus. Seit vergangenem Jahr treibt er in Baden-Württemberg sein Unwesen, nun ist er bis nach Hessen gekrabbelt. Das Problem: Der Schädling frisst Felder leer und Bäume kahl und hat keine natürlichen Feinde.
Gefräßiger Käfer als „blinder Passagier” nach Hessen eingereist
Der gefräßige Schädling Japankäfer ist erstmals auch in Hessen entdeckt worden. Vor wenigen Tagen sei im Raum Trebur im Kreis Groß-Gerau ein einzelnes Tier gefunden worden, teilte der für ganz Hessen zuständige Pflanzenschutzdienst beim Regierungspräsidium Gießen mit.
Der nicht heimische Käfer sei vermutlich als „blinder Passagier” nach Hessen gekommen.
Lebende Japankäfer bereits in Baden-Württemberg entdeckt – das müsst ihr wissen!
2024 wurde der lebende Japankäfer in Baden-Württemberg entdeckt. Einzelne männliche Tiere wurden in Fallen des Pflanzenschutzdienstes in Freiburg und im Landkreis Ludwigsburg gefangen, wie das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe damals mitteilte.
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Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) ist in der Europäischen Union als Schädling eingestuft, der besonders starke Schäden verursachen kann.

Die Tiere fallen über
Obstplantagen
Weinberge
Wälder
Grünanlagen
und Gärten her.
Das Insekt frisst bei mehr als 300 Pflanzenarten alles kahl. Natürliche Feinde hierzulande gibt es keine.
Alarmiert sind die Fachleute am LTZ schon länger. Vor ein paar Wochen war eine größere Japankäfer-Kolonie in der Schweiz nahe der Grenze entdeckt worden.
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Trotz Fund in Deutschland: Experten nicht allzu besorgt
2024 lösten die Einzelfunde in Baden-Württemberg – weiter von der Grenze entfernt – noch keine besonderen Schutzmaßnahmen aus, sagte LTZ-Pflanzengesundheitsexpertin Frauke Rinke.
Seit 2021 habe es jedes Jahr einzelne Funde gegeben, die Tiere seien mutmaßlich eingeschleppt worden, etwa über Lastwagen. Davon gehe man auch jetzt erstmal aus. Der Pflanzenschutzdienst habe in den betroffenen Gebieten die Anzahl der aufgehängten Fallen umgehend erhöht, um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich nur um Einzelfunde handelt.
Daran erkennt ihr den gefräßigen Japankäfer
Der Japankäfer ist nur etwa einen Zentimeter groß, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf und braune Flügel. Auffallend sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibseite und zwei weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs.
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Japankäfer entdeckt? Das solltet ihr jetzt tun
Der Pflanzenschutzdienst bittet nun die Bevölkerung um Hilfe, um eine Ausbreitung des Schädlings zu verhindern. Wer ein verdächtiges Tier sieht, soll es einfangen und fotografieren und die Bilder an mit Angabe des Fundortes an den Pflanzenschutzdienst schicken. (dpa/vdü/jbü)