Saftausbeute, Lautstärke, ReinigungViel Lärm um wenig Saft? Diese Entsafter liefern im RTL-Test richtig ab

One juice a day keeps the doctor away – oder wie war das gleich nochmal?
Frisch gepresste Säfte sind in aller Munde. Super-lecker, super-vitaminreich und oft auch super-gesund! Dabei gibt es verschiedene Methoden, um aus Obst und Gemüse Saft zu gewinnen. In unserem Test haben wir uns vier Zentrifugal-Entsafter genauer angeschaut - halten die Geräte, was sie versprechen?
Zentrifugal-Entsafter im RTL-Check
Eines vorab: Entsafter sind oft laut, das zeigt sich auch in unserem RTL-Test. Diesen Lärm muss man also in Kauf nehmen, möchte man frisch gepressten Saft genießen. Ich messe mit einem Dezibel-Messgerät, wie laut die Geräte wirklich sind - bei welchem Entsafter eure Nachbarn definitiv mithören und welcher noch erträglich ist, das erfahrt ihr im Video.
Im Video: Entsafter im Lautstärke-Test
Ich teste vier Entsafter, deren Preise zwischen 37 und 119 Euro liegen. Dabei verpresse ich jeweils rund 500 g Möhren, 500 g Orangen und 450 g Äpfel. Zentral sind nicht nur die Saftausbeute und der Geschmack, sondern auch die Handhabung, der Trester und die Reinigung. Abgesehen vom Philips-Entsafter haben alle Geräte zwei Stufen für weiches und hartes Obst und Gemüse. Außerdem besitzen alle Produkte die sinnvolle Funktion, dass sie nur entsaften, wenn sie korrekt und fest montiert sind.

Diese Saftpressen habe ich getestet
Severin ES 3566 – Entsafter (400 W, 500 ml Saftbehälter) - UVP 59,99 Euro*
OK. OPJ 4321 – Zentrifugal-Entsafter (1000 W, 1,25 l Saftbehälter, Turbostufe) - UVP 44 Euro*
Bosch VitaJuice 2 MES25A0 – Zentrifugal-Entsafter (700 W, 1,25 l Saftbehälter) - UVP 129 Euro*
Mein Testsieger unter den Entsaftern: der Philips HR1856/70

Dass der Philips mein persönlicher Testsieger ist, liegt an seiner Effizienz und an dem wirklich leckeren Ergebnis: klar, cremig, kaum Fruchtfleisch, fein gefiltert. Außerdem ist das Produkt kompakt, unkompliziert in der Bedienung und schnell gereinigt, auch wenn der integrierte Tresterbehälter nach jedem Durchgang komplett auseinandergebaut werden muss. Das ist etwas umständlich, wird aber durch den insgesamt sauberen Arbeitsprozess wettgemacht: Der Auslauf lässt sich verschließen, nichts tropft nach, und dank der Noppenfüße steht das Gerät sicher.
Was den Entsafter aber endgültig an die Testspitze katapultiert, ist die starke Saftausbeute: 500 g Orangen ergeben fast 500 ml Saft! Auch Möhren schafft das Gerät zuverlässig und mit dem besten Ergebnis im Test. Die Trester sind wirklich gering - ein Grund dafür, weshalb beim Entsaften hier wenig Dreck entsteht. Beeindruckend: In den breiten Einfüllschacht passen ganze Äpfel, die sich mit etwas Druck problemlos entsaften lassen. Einziger Haken: Das Auseinandernehmen braucht anfangs etwas Geduld, aber nach dem dritten Durchgang habe ich den Dreh raus.
Saftausbeute aus ca. 500 g Möhren: 310 ml/ Trester: 155 g (fast trocken)
Saftausbeute aus ca. 500 g Orangen: 480 ml/Trester: 137 g (fast trocken)
Saftausbeute aus ca. 400 g Äpfel: 290 ml Saft/Trester 99 g (trocken)
Gewicht: 4,2 kg
Leistung: 800 Watt
Einfüllöffnung: 75 mm
Preis-Leistungs-Sieger beim Entsaften: Severin ES 3566

Klein, kompakt und für meinen Single-Haushalt mehr als ausreichend: Der 500 ml-Saftbehälter ist im Test der kleinste, für mich reicht er aber vollkommen aus. Das Gerät von Severin überrascht mit einer sehr guten Saftausbeute - trotz einer vergleichsweise niedrigen Leistung von 400 Watt. Geschmacklich ist der Saft fruchtig und frisch, nur vereinzelt schmecke ich Möhren- oder Orangen-Fruchtfleisch. Die Äpfel müssen aufgrund der kleineren Einfüllgröße zerschnitten werden, beim Pressen ist oft etwas Nachdruck nötig. Unterm Strich liefert das Gerät aber solide ab, nimmt kaum Platz weg und ist mit einem UVP von 59,99 Euro wirklich eine gute Investition.
Saftausbeute aus ca. 500 g Möhren: 280 ml/Trester: 240 g (feucht)
Saftausbeute aus ca. 500 g Orangen: 320 ml/Trester: 126 g (feucht)
Saftausbeute aus ca. 450 g Äpfel: 300 ml/Trester: ca. 130 g (feucht)
Gewicht: 2,5 kg
Leistung: 400 Watt
Einfüllöffnung: 60 mm
Lese-Tipp: Das sind die Unterschiede zwischen Zentrifugalentsafter, Slow Juicer oder Smoothie Maker!
OK. OPJ4321 entsaftet im Karotten-Test nicht optimal

Der Entsafter von Ok. liefert ok ab. Er kommt mit einem riesigen Tresterbehälter - was zunächst praktisch klingt, sorgt in der Praxis für ziemliches Chaos. Der Behälter wird nur rangeschoben und wirkt dadurch instabil. Beim Entsaften hatte ich das Gefühl, dass viel daneben geht und ich rund um das Gerät deutlich mehr putzen muss als bei den anderen Entsaftern. Es gibt keinen verschließbaren Tropfauslauf und die Pressrückstände sind nach dem Entsaften noch ziemlich feucht.
Die Säfte sind geschmacklich gut, haben allerdings mehr Fruchtfleisch als die der anderen Modelle. Vor allem beim Möhrensaft fällt die Ausbeute ab: nur 220 ml Saft bei ca. 500 g Möhren – dafür ein über 300g feuchter Tresterrest.
Positiv: Die große Einfüllöffnung spart Vorbereitungszeit, und das Entsaften geht ohne großen Kraftaufwand.
Saftausbeute aus ca. 500 g Möhren: 220 ml/Trester: 322 g (feucht)
Saftausbeute aus ca. 500 g Orangen: 300 ml/Trester: 166 g (sehr feucht)
Saftausbeute aus 450 g Äpfel: 260 ml/Trester - (feucht)
Gewicht: 3,56 kg
Leistung: 1000 Watt
Einfüllöffnung: 75 mm
Bosch VitaJuice 2 MES25A0 überzeugt mit hoher Saft-Ausbeute

Der Entsafter von Bosch ist das größte und schwerste Modell im Test. Die Motorleistung ist stark, die Verarbeitung hochwertig – das merkt man beim Entsaften direkt. Für mich persönlich ist das Gerät allerdings zu massiv.
Der Saftbehälter fasst 1,25 Liter, ideal für Familien. Der Geschmack überzeugt: Der Saft ist frisch, der Apfelsaft leicht trüb und angenehm cremig. Und: Es geht nichts daneben, dafür sorgt die Tropfstopp-Funktion.
Für Familien oder Mehrpersonen-Haushalte ist der Bosch VitaJuice mit seiner kräftigen Leistung und seiner effizienten Ausbeute eine gute Wahl.
Saftausbeute ca. 400 g Möhren: 250 ml/Trester: 136 g (leicht feucht)
Saftausbeute ca. 500 g Orangen: 300 ml/Trester: 194 g (leicht feucht)
Saftausbeute ca. 400 g Äpfel: 280 ml/Trester: ca. 130 g (feucht)
Gewicht: 4,32 kg
Leistung: 700 Watt
Einfüllöffnung: 73 mm
Video-Tipp: Ihr wollt euren Körper entgiften? Diese Tipps helfen!
Ob Severin, Philips oder OK. – so klappt die Reinigung der Test-Entsafter
Die Geräte von Severin und Bosch kommen beide mit einer Reinigungsbürste – und die ist Gold wert! Besonders das Metallsieb lässt sich damit direkt nach dem Entsaften gut säubern. Denn: Beim Severin und auch beim OK.-Modell werden genau diese Teile in der Spülmaschine nicht richtig sauber. Grundsätzlich sind bei allen Geräten alle Teile außer dem Motorblock spülmaschinengeeignet, auch wenn das beim Severin-Entsafter nicht explizit angegeben ist. Beim Philips-Modell gibt es allerdings ein Platzproblem: Das obere Gehäuse passt nicht in meine Spülmaschine. Dafür hat das Modell ein Extra: Mit der QuickClean-Funktion lässt man nach dem Entsaften einfach Wasser durchlaufen, so werden grobe Reste direkt ausgespült. Trotzdem muss ich danach noch einmal per Hand nachreinigen, die Spülmaschine lohnt sich hier kaum. Mein Tipp: Alle Teile am besten direkt nach der Nutzung mit Wasser und Bürste säubern, bevor die Reste eintrocknen, sonst wird’s nämlich richtig mühsam.
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