Der intelligente Zollstock

Sechs Laser-Messgeräte im Praxis-Test – welches Modell ist das Maß aller Dinge?

Sechs Lasermessgeräte müssen sich mit meinen Erwartungen messen
Sechs Geräte müssen sich mit meinen Erwartungen messen
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Manchmal kommt’s eben doch auf die Länge an.
Ich brauche eine neue Küche. Aber bevor ich die Einbauten tatsächlich bestellen kann, ist es unerlässlich, die exakten Maße zu kennen, sonst droht am Ende eine böse Überraschung. Gerade bei längeren Abständen kann das Messen mit dem Zollstock allerdings schnell an die Nerven gehen: Türrahmen oder Fußleisten sind im Weg, der Zollstock lässt sich nur auf zwei Meter ausklappen, dann muss neu angesetzt werden. Ungenaue Messergebnisse können die Folge sein. Die Lösung: Entfernungsmessgeräte, die mithilfe eines Laserstrahls Entfernungen zwischen zwei Punkten präzise messen. Sechs entsprechende Geräte habe ich getestet – das Ergebnis überrascht!

Bosch, Mileseey, Rockseed und Co: Diese Laser-Entfernungsmesser teste ich

Alle Geräte kommen mit Batterien und einer Bedienungsanleitung, manche haben eine Schutztasche dabei. Fünf der sechs Geräte besitzen zusätzlich eine Handschlaufe.

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So vergleiche ich die Messgeräte

Ich schaue mir die Geräte an und probiere sie direkt aus, ohne irgendeine Anleitung zu lesen. Wie intuitiv und einfach lassen sie sich bedienen, welche Funktionen haben sie? Und das Wichtigste: Wie genau sind sie? Dazu messe ich eine kurze und eine lange Wand in meiner Wohnung zunächst mit dem Zollstock aus (erste Wand: 0,69 Meter, zweite Wand: 3,85 Meter). Im Anschluss sind die Lasergeräte an der Reihe. Ich messe mehrmals, variiere dabei minimal die Position. Kommt am Ende die gleiche Länge wie mit dem Zollstock heraus?

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Mein Testsieger: der günstige Laser-Entfernungsmesser von Ogeto

Die dunkle Hintergrundbeleuchtung vom Ogeto Entfernungsmessgerät ist gerade in wenig beleuchteten Räumen sehr angenehm.
Die dunkle Hintergrundbeleuchtung ist gerade in wenig beleuchteten Räumen sehr angenehm.
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  • maximale Messentfernung: 50 Meter

  • Messgenauigkeit: ±2 mm

  • Messfunktionen: Länge, Fläche, Volumen, Pythagoras (indirekte Messung); Addition und Subtraktion

  • Einheiten Meter, Fuß und Inch

  • Speicher: bis zu 98 Datensätze

  • zwei integrierte Wasserwaagen-Blasen

Messergebnisse:
erste Wand: 0,688 Meter
zweite Wand: 3,867 Meter

Das Ogeto Lasermessgerät kommt mit bereits befestigter Handschlaufe, aber leider ohne Schutztasche. Das Gerät hat als einziges im Test einen dunklen Hintergrund mit hellen Zahlen - gerade in dunkleren Räumen ist das sehr sinnvoll. Zwei Wasserwaagen helfen mir dabei, den Entfernungsmesser wirklich gerade zu halten, um ein korrektes Messergebnis zu haben.

Das Gerät lässt sich intuitiv bedienen. Ein Minuspunkt: Den Tasten-Piepton kann man nicht stummschalten, er ist aber angenehm leise. Mit dem Unit-Knopf kann ich den Referenz-/Bezugspunkt wählen. Das bedeutet, dass die Messung entweder an der Vorderseite des Gerätes beginnt oder, wenn ich das Gerät beispielsweise an eine Wand halte, die Größe des Geräts in die Messung mit eingerechnet wird. In den verschiedenen Mess-Modi (Raum, Fläche usw.) wird mir angezeigt, welche Seite ich zuerst messen muss. Auf dem Display sehe ich die letzten drei Messungen, mit der Clear-Taste kann ich die Einträge der Reihe nach (neuester zuerst) löschen. Ein Pluspunkt: Es lassen sich bis zu 98 Daten abspeichern. So muss man nicht alles notieren, sondern kann im Anschluss an die Messung in Ruhe die nummerierten Werte durchgehen. Die Hintergrundbeleuchtung bleibt permanent an.

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Bosch-Entfernungsmesser im Test – klein und handlich

Der Entfernungsmesser von Bosch misst immer vom Ende des Geräts. Durch die Gummibeschichtung an der Seite, rutscht es nicht aus der Hand.
Der Entfernungsmesser von Bosch misst immer vom Ende des Geräts. Durch die Gummibeschichtung an der Seite rutscht er nicht aus der Hand.
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  • maximale Messentfernung: 40 Meter

  • Messgenauigkeit ± 1,5 mm

  • Längeneinheiten: Meter, Fuß, Inch

  • Messfunktionen: Länge, Dauermessung (zeigt die ganze Zeit die aktuelle Entfernung an, wenn ich z.B. das Gerät oder mich bewege), indirekte Höhenmessung, Flächenermittlung und Volumenberechnung, Addition und Subtraktion

  • Speicher: bis zu zehn Datensätze

Messergebnisse:
erste Wand: 0,690 Meter
zweite Wand: 3,866 Meter

Das Gerät von Bosch ist das kleinste in meinem Test. Dank seiner Gummierung liegt es gut und rutschfest in der Hand. Es hat weniger Knöpfe als die meisten meiner Testgeräte: Funktionen, die bei anderen Modellen über einzelne Tasten aufzurufen sind, verstecken sich hier hinter nur einem Knopf, daher muss ich mich etwas mehr durchklicken. Insgesamt kann ich das Gerät aber intuitiv bedienen.

Auf dem relativ kleinen Bildschirm werden nur die letzten beiden und die aktuell gemessene Entfernung angezeigt. Ich kann hier nur maximal zehn Messungen speichern. Die gespeicherten Daten kann ich einzeln auswählen und löschen.

Beim Bosch Laser-Entfernungsmesser kann ich nicht auswählen, ob die Messung vorne am Gerät beginnt, sie beginnt immer hinten (also so, dass das Gerät mit zur Länge zählt). Für meine Zwecke finde ich diese Messweise ohnehin praktischer, denn so kann ich das Gerät an die Wand drücken, habe dadurch mehr Stabilität und bin sicher, dass ich am richtigen Punkt anfange zu messen. Minuspunkt: Das Gerät hat als einziges in meinem Test keine integrierten Wasserwagen.

Der Piepton ist angenehm leise und lässt sich bei Bedarf auch ausschalten. Die Bildschirmbeleuchtung ist sehr angenehm und blendet nicht. Nach 30 Sekunden Nicht-Bedienung schaltet sie sich aus - im Vergleich zu den anderen Geräten ist das ein recht langer Zeitraum, was ich in der Praxis als angenehm empfinde.

Das Laser-Messgerät von Hanmatek

Wo fängt die Messung an: Vorne oder hinten am Gerät? Das kann man unter anderem beim Modell von Hanmatek einstellen.
Wo fängt die Messung an, vorne oder hinten am Gerät? Das kann man unter anderem beim Modell von Hanmatek einstellen.
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  • maximale Messentfernung: 50 Meter

  • Messgenauigkeit: ± 1,5 mm

  • Maßeinheiten: Meter, Fuß und Inch

  • Messfunktionen: Länge, Fläche, Volumen, kontinuierliche Messung, Pythagoras (indirekte Messung), Addition und Subtraktion

  • Speicher: Bis zu 30 Datensätze

  • zwei integrierte Wasserwaagen-Blasen

Messergebnisse:
erste Wand: 0,689 Meter
zweite Wand: 3,871 Meter

Der Hanmatek Entfernungsmesser ist ein ganzes Stück größer als das kleine Gerät von Bosch, liegt aber dennoch gut und rutschfest in der Hand. Die LCD-Bildschirmbeleuchtung geht schon nach 15 Sekunden aus - das empfinde ich als etwas störend, gerade wenn ich mir in einem dunkleren Raum die Entfernungen notiere.

Der Signalton ist von allen Geräten am lautesten, kann aber bei Bedarf ausgeschaltet werden. Wenn ich die Clear-Taste drücke, werden alle zuletzt gemessenen Entfernungen (seit Einschalten) zeitgleich gelöscht. Das stört mich etwas, denn womöglich möchte man die letzte Einheit einfach noch einmal messen, weil man beim ersten Mal verrutscht ist. Im Speicher können bis zu 30 Datensätze gesichert werden.

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Der Entfernungsmesser von Kiprim

In dunklen Räumen blendet mich der LCD-Bildschirm des Messgeräts von Kiprim. Im Hellen ist die Beleuchtung in Ordnung.
In dunklen Räumen blendet mich der LCD-Bildschirm des Messgeräts, im Hellen ist die Beleuchtung in Ordnung.
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Funktionen

  • maximale Messentfernung: 50 Meter

  • Messgenauigkeit: ±1 mm

  • Messfunktionen: Länge, Fläche, Volumen, kontinuierliche Messung, Pythagoras (indirekte Messung), Addition und Subtraktion

  • Längeneinheiten: Fuß, Meter, Inch

  • Speicher: Bis zu 98 Datensätze

  • zwei integrierte Wasserwaagen-Blasen

Messergebnisse:
erste Wand: 0,689 Meter
zweite Wand: 3,873 Meter

Das Gerät von Kiprim riecht etwas günstig verarbeitet, als ich den Karton öffne. Auch hier bekomme ich Batterien dazu, eine Schutztasche und zusätzlich eine Handschlaufe. Die muss ich selbst befestigen und bekomme das dünne Band nur mit Hilfe einer Nadel eingefädelt. Ansonsten komme ich mit dem Entfernungsmesser gut klar. Einmal drücken: Laserpunkt wird gesetzt, zweites Mal: Entfernung wird gemessen. Beim Kiprim werden die letzten drei und die aktuell gemessene Entfernung angezeigt.

Im Datenspeicher kann ich bis zu 98 Messungen speichern. Positiv fallen mir auch hier die zwei integrierten Wasserwaagen auf - damit bekomme ich Sicherheit, dass ich das Gerät gerade halte, es nicht zur Seite oder nach vorne gekippt ist und damit das Ergebnis verfälscht werden könnte.

Die Hintergrundbeleuchtung empfinde ich in dunklen Räumen als sehr unangenehm, mich blendet der Bildschirm regelrecht. Die Beleuchtung bleibt generell die ganze Zeit an, wird nach 15 Sekunden aber ein kleines bisschen dunkler.

Laser-Geräten
Mit allen Geräten kann man verschiedene Einheiten messen.
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Das Messgerät von Mileseey

  • maximale Messentfernung: 50 Meter

  • Messgenauigkeit: ±2mm

  • Maßeinheiten: Meter, Fuß, Inch

  • Messfunktionen: Abstand, Fläche, Volumen, kontinuierliche Messung (Maximal und Minimalwerte), Pythagoras, Addition und Subtraktion

  • Speicher: bis zu 30 Datensätze

  • zwei integrierte Wasserwaagen-Blasen

Messergebnisse:
erste Wand: 0,689 Meter
zweite Wand: 3,870 Meter

Der Mileseey Entfernungsmesser liegt etwas rutschiger in der Hand. Er hat (wie der von Rockseed) die meisten Knöpfe, insgesamt sieben an der Zahl. Damit ist er sehr intuitiv zu bedienen, weil klar ist, welche Funktion sich hinter welchem Knopf verbirgt. Die gespeicherten Datensätze sind nummeriert, so dass sie sich gut zuordnen lassen.

Der Signalton ist sehr laut, lässt sich aber ausschalten. Die Bildschirmbeleuchtung bleibt nur etwa zehn Sekunden an, danach wird das Display dunkel, was ich gerade in schlecht beleuchteten Räumen unpraktisch finde.

Die Geräte von Rockseed und Mileseey haben jeweils sieben Knöpfe – die meisten von allen Geräten im Test. Das Gerät von Mileseey kann zehn Datensätze mehr speichern.
Die Geräte von Rockseed und Mileseey haben jeweils sieben Knöpfe – die meisten von allen Geräten im Test. Das Gerät von Mileseey kann zehn Datensätze mehr speichern.
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Das Messgerät von Rockseed

  • maximale Messentfernung: bis zu 50 Meter

  • Messgenauigkeit: ± 2 mm

  • Längeneinheiten: Meter, Fuß, Inch

  • Messfunktionen: Längenmessung, Flächenermittlung, Volumenberechnung, indirekte Messung (Pythagoras), Dauerentfernungsmessung

  • Speicher: bis zu 20 Datensätze

  • zwei integrierte Wasserwaagen-Blasen

Messergebnisse:
erste Wand: 0,690 Meter
zweite Wand: 3,871 Meter

Beim Rockseed Entfernungsmesser ist die Handschlaufe schon befestigt, das finde ich praktisch, dazu gibt es eine dünne Hülle. Die Beleuchtung wird nach einigen Sekunden dunkler, geht aber nicht komplett aus. Der Signalton ist leise und angenehm, man kann das Gerät aber auch komplett stummschalten.

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Mein Fazit im Vergleich der Messgeräte

Alle Lasermessgeräte sind einfach zu bedienen und messen zuverlässig. Zwischen den verschiedenen Modellen gibt es nur kleinere Unterschiede: die Größe und das Gewicht, die Helligkeit des Displays, die Lautstärke des Signaltons, die Größe des Datenspeichers. Für mich steht fest: Ein Lasermessgerät ist definitiv mein neues Maß der Dinge – zukünftig werde ich den Zollstock getrost im Schrank lassen. Dann klappt’s auch mit der Küche!

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