Das Ziel: weniger StressMehr Entlastung für Pflegekräfte! Dieser Arbeitgeber führt die Vier-Tage-Woche ein

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Immer für ihre Patienten da: Janett liebt ihren Beruf als Pflegekraft.
RTL Nord

Kampf gegen fehlende Pflegekräfte!
Von 39 runter auf 36 Stunden pro Woche: Das ist der Plan des Roten Kreuzes in Hannover. Ziel ist es, den Fachkräftemangel in der Region zu bekämpfen. Für Mitarbeitende ist das ein echter Fortschritt. Doch das Rote Kreuz geht mit dieser Entscheidung auch ein Risiko ein.

,,Mein Alltag ist deutlich stressfreier”

Seit acht Jahren arbeitet Janett Bauer in der ambulanten Pflege in Seelze bei Hannover. Die 44-Jährige erinnert sich noch genau daran, wie stressig ihr Alltag vor der Einführung der Vier-Tage-Woche war. Keine Zeit für Termine, Familie oder Erholung: „Da hat man auch mal zehn Tage am Stück gearbeitet”, erzählt die Pflegefachkraft im Gespräch mit RTL.

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In der Pflegeeinrichtung in Seelze wurde die verkürzte Arbeitswoche vor zwei Jahren eingeführt. Hier sollte das Modell erstmal getestet werden: „Es ist viel entspannter. Ich habe zwischen den Arbeitstagen mehr Erholung für mich, die ich auch sinnvoll nutze. Mein Alltag ist deutlich stressfreier”, empfindet Janett. Deshalb soll das Konzept nächstes Jahr auch auf die neun anderen Standorte des Roten Kreuzes Hannover ausgeweitet werden.

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Auch ein finanzielles Risiko

Für das Rote Kreuz ist die Einführung einer Vier-Tage-Woche allerdings nicht ganz ungefährlich. Denn auf den ersten Blick verlieren die Vollzeitkräfte drei Stunden Arbeitszeit, kriegen aber weiterhin das volle Gehalt. Doch in den unterschiedlichen Arbeitsmodellen liegt auch der Vorteil: „Durch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, oder was sonst noch wichtig ist für den einzelnen Beschäftigten, sind wir attraktiv als Arbeitgeber”, erklärt Berthol Klein-Schmeink vom Roten Kreuz Hannover. Dadurch sollen auch neue Fachkräfte angelockt werden.

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Janett ist mit der Vier-Tage-Woche sehr zufrieden. Die 44-Jährige weiß bereits einen Monat vorher, an welchen Tagen sie frei hat. Das gibt ihr auch mehr Planungssicherheit. Dass die Pflegekraft dadurch entlastet wird, stellen auch ihre Patienten fest: „Die Kunden merken, dass die Mitarbeiter fröhlicher sind und bedanken sich dann auch für die Hilfe”, erzählt Janett im Gespräch mit RTL. Eine kürzere Arbeitswoche wäre also nicht nur für Pflegekräfte ein Gewinn, sondern auch für die Menschen, die sie betreuen.

Verwendete Quellen: Eigene RTL-Recherche