„Meine Trauer, die kann niemand nehmen”

Fremder Hund beißt Giselas (75) Sam tot – jetzt sucht sie seinen Besitzer

von Julia Lübbersmeyer

Der Albtraum eines jeden Hundebesitzers!
Rentnerin Gisela Kummert geht wie gewohnt mit ihren beiden kleinen Hunden in Hamburg-Stellingen spazieren. Offenbar aus heiterem Himmel beißt ein Rhodesian Ridgeback zu. Ihr geliebter Rüde erliegt den schweren Verletzungen. Wie Gisela Kummert den Angriff erlebt hat, erzählt sie im Video.

Und plötzlich ist alles anders

Mit einer Doppelleine ist Gisela Kummert immer mit zwei Hunden spazieren gegangen – heute hat sie nur noch einen ihrer geliebten Schätze dabei. Sam, ihr elfjähriger Hund, wurde am Abend des 29. August totgebissen. „Meine Trauer, die kann niemand nehmen”, erzählt die Rentnerin im Gespräch mit RTL. Im Stellinger Deckelpark trifft sie Nachbarskinder, lässt die Hunde von der Leine, damit sie spielen können. Dann geht alles ganz schnell.

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Die Rasse Rhodesian Ridgeback kommt ursprünglich aus Südafrika, wurde zum Jagen gezüchtet. (Symbolbild)
dpa

Hinter ihr taucht ein Mann mit einem Fahrrad und einem Ridgeback auf. Der Hund beißt Sam in den Nacken. Er hat eine Schulterhöhe von knapp 60 cm und ist 35 kg schwer. Er gilt in Hamburg als ungefährlich, ist kein Listenhund. Was hat ihn dazu bewegt, den kleinen Pudel-Mix anzufallen?

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Hundetrainer: Deshalb kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen

„Grundsätzlich muss man halt einfach sagen, dass Aggressionsverhalten zum Verhaltenskatalog bei Hunden dazugehören. Das kann verschiedene Ursachen haben”, erklärt Hundetrainer Marc Dräger auf RTL-Nachfrage. Für ihn liegt die Verantwortung vor allem auf der anderen Seite der Leine. Es könne sogar sein, dass der Ridgeback den kleinen Pudel-Mix für ein Kaninchen oder Ähnliches gehalten hat. Dazu kommt, dass Sam dem anderen Hund rein körperlich unterlegen ist: „Je kleiner der Hund, desto größer ist die Gefahr, dass die Verletzungen umso gravierender sind.”

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Sam und sein Herrchen waren ein Herz und eine Seele.
privat

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Und das sind sie. Als die 74-Jährige den verletzten Sam nach Hause bringt, rührt er sich nicht mehr. Daraufhin versuchen Ärzte in der Tierklinik Norderstedt alles, um ihn zu retten, doch der 11-Jährige Rüde stirbt an den schweren Verletzungen. Polizei und Veterinäramt suchen nach dem Halter des Ridgebacks. Bislang ohne Erfolg. Per Zeugenaufruf sucht auch Gisela Kummert nach dem Hundebesitzer. Über 20 Hinweise hat sie auf ihren Aufruf schon bekommen – doch noch nichts Zielführendes. Sie hofft weiter, damit ihr toter Sam endlich in friedlicher Erinnerung bleiben kann. (jjä)