„Ich würde mich auch gern hier anketten”Bagger statt Blumen? Kleingärtner kämpfen gegen U-Bahn-Baustelle

von Daniel Kandora und Laura Rihm

Gibt es keine andere Möglichkeit?
Für die einen ist es der lang ersehnte Anschluss ans U-Bahn-Netz, für die anderen der Verlust eines lang ersehntes Traumes: In Hamburg sollen viele Kleingärten plattgemacht werden - aber nicht für die Strecke selbst, sondern für einen Baumaschinen-Parkplatz! Wie es den Parzellen-Pächtern damit geht, zeigen wir im Video.

Lang ersehnter Garten-Traum

Jan Daniel Hinzmann hat mehr als zehn Jahre warten müssen, bis er sich den Traum vom eigenen Kleingarten erfüllen konnte. Jetzt ist er mit seinen Söhnen mehrmals in der Woche in der Natur. „Das ist natürlich gerade mit zwei kleinen Kindern eine großartige Sache,(...) dass man eben ein Stück Grün hat in dem herrlichen Biotop hier.”

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Doch wenn es nach der Hamburger Hochbahn AG geht, soll ab 2026 hier das Motto „Baustelle statt Biotop” gelten. Insgesamt 23 Kleingärten am Goldbekufer sollen weg, damit dann Fahrzeuge und Geräte parken können, wenn mit der U5 eine neue U-Bahnlinie quer durch die Hansestadt gebaut wird.

Müssen die Kleingärten für immer weg?

Zwar will die Stadt für die betroffenen Kleingärten Ersatz schaffen - wo der entstehen soll, wissen die Pächter aber nicht. Auch sind da, wo jetzt die Parzellen sind, zukünftig Wohnhäuser geplant! „Es ist traurig. Ich würde mich auch gerne hier anketten. Ist mir egal”, meint der gerade einmal 11 Jahre alte Carl Freudendahl, der mit dem Kleingarten seiner Familie aufgewachsen sind.

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Noch haben die Kleingärtner Hoffnung, dass sie ihre Parzellen behalten dürfen.
Noch haben die Kleingärtner Hoffnung, dass sie ihre Parzellen behalten dürfen.
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Parzellen-Pächter errringen Teilerfolg

Eine Alternative für den geplanten Maschinen-Parkplatz hätten die Kleingärtner auch: „Sie wollen hier eh eine kilometerlange Baustelle einrichten, dann können sie auch nochmal 400 Meter dazuhängen und dann [die Geräte] auf die Straße stellen, das spielt auch keine Rolle mehr”, meint Peter Hartkopp, der Leiter des Kleingartenvereins KGV 422 Goldbek e.V.
Einen Teilerfolg haben die Laubenpieper schon erreicht: Dank 1600 gesammelter Unterschriften darf hier bis Mitte Dezember erstmal nicht weiter geplant werden. Das nächste Ziel ist ein Bürgerbegehren - damit hier auch weiterhin Blumen statt Baggern stehen können.