Drogenlabor im Keller entdecktMillionenwerte mit Drogen aus dem Bunker? Prozess gegen Kerim B. beginnt
Im eigenen Keller soll Kerim B. ein Drogenlabor betrieben haben. Am Donnerstag (26.06.) hat der Prozess gegen den 66-Jährigen vor dem Bonner Landgericht begonnen. Seine Tochter glaubt fest an seine Unschuld.
Drogenproduktion in einem unterirdischen Bunker?
Die Vorwürfe wiegen schwer: Kerim B., ein 66-jähriger Deutscher mit irakischen Wurzeln, soll auf seinem Familiengrundstück in Bonn eine professionelle Anlage zur Herstellung von Drogen betrieben haben – tief unter der Erde. Laut Anklage habe er dort in einem Bunker mit einem selbstgebauten Reaktor Amphetamine im Wert von rund drei Millionen Euro produziert und verkauft.
Tochter glaubt an die Unschuld ihres Vaters
Kerim B. sitzt seit neun Monaten in Untersuchungshaft. Für seine Tochter Flora B. ist diese Zeit ein Albtraum. „Es fühlt sich wie eine Ohnmacht an. Die neun Monate sind ein Albtraum. Das ist schon sehr heftig. Und ich bin immer noch überzeugt, dass mein Vater unschuldig ist.” Sie hat sogar eine Online-Petition gestartet, um ihre Überzeugung öffentlich zu machen. Warum sie so fest an die Unschuld ihres Vaters glaubt, möchte sie derzeit nicht sagen.
Verteidigung sieht entscheidende Lücken
Die Ermittlungen begannen, als ein Nachbar das verwahrloste Grundstück meldete. Die Polizei fand mehr als 75.000 Liter teils hochgefährliche Chemikalien. Doch der Angeklagte schweigt bislang zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger Michael Hakner betont: „Dass eine hohe Zahl an Betäubungsmittel oder Zutaten zur Herstellung solcher gefunden worden ist, beweist jetzt erstmal zulasten des Mandanten noch gar nichts. Da braucht man eine Verknüpfung, dass man das, was gefunden wurde, ihm zuordnen kann. Da ist die große Frage und da ist der Knackpunkt des Verfahrens.” Kerim B. droht eine mehrjährige Haftstrafe wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Das Urteil soll Ende August fallen.