Zahn-Trend im Netz
Niklas Lütkecosmann - wie ein junger Zahnarzt mit Social Media Patienten begeistert
Mit kreativen Videos und direktem Draht zu seinen Followern bricht Niklas Lütkecosmann im Netz Tabus rund um den Zahnarztbesuch. Der junge Mediziner zeigt, wie moderne Zahnmedizin und Social Media Hand in Hand gehen – und sorgt damit für Aufmerksamkeit weit über das Ruhrgebiet hinaus.
Vom Praktikum zum Traumberuf Zahnarzt
Mit knapp 300.000 Followern gehört Niklas Lütkecosmann zu den erfolgreichsten Medizin-Influencern Deutschlands. Seine Videos erreichen bis zu zehn Millionen Aufrufe – und das bei einem Thema, das viele eher meiden: Zähne. Der 27-Jährige wusste schon früh, wohin er wollte. Ein Praktikum beim Zahnarzt mit 16 war der Auslöser: „Der hat in höchsten Tönen von diesem Job gesprochen und da dachte ich, wenn er schon so lange dabei ist und sagt immer noch, dass es ein geiler Beruf ist, dann muss da doch was dahinterstecken.“
Erst Fitness, dann Zähne
Damals war er 16 und plötzlich wird aus dem mittelmäßigen Schüler ein Einser-Kandidat. Nach dem Studium steigt Niklas auch online ein – zunächst mit Fitness-Inhalten. Freunde und Familie waren skeptisch: „Warum machst du so einen Quatsch? Das ist doch peinlich“, habe er damals gehört. Heute aber zeigt er auf Social Media Schritt für Schritt Behandlungen und erklärt den Praxisalltag. Ziel: die Angst vorm Zahnarzt abbauen.
Hemmschwelle sinkt durch Social Media
Für Niklas haben die Online-Kanäle einen weiteren Vorteil für seine Patienten: „Die sagen: ‚Ah, ich weiß schon, wer du bist. Ich weiß, was du machst.‘ Diese Hemmschwelle zum Zahnarzt zu gehen, ist durch Social Media einfach reduziert und das merkt man einfach.“ So zieht er Patienten aus nah und fern ins Ruhrgebiet. Einer von ihnen ist Nils Nottelmann aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Mehr als 100 Kilometer fährt er, um sich hier behandeln zu lassen: „Ich wollte einfach einen Zahnarzt haben, der mit mir auf Augenhöhe ist. Es ist schon deutlich angenehmer. Deswegen habe ich das bewusst so entschieden.“
Eigenes Team für Content
Auch Niklas’ Chef Dr. Stefan Helka sieht die Filmerei gelassen – er dreht selbst Videos. Seine Klinik in Herne beschäftigt dafür sogar ein eigenes Social-Media-Team: „Man hat einen Videografen, der sich wirklich nur auf das Erstellen der Inhalte fokussiert. Wir haben jemanden, der die Postproduktion macht. Wir haben jemanden, der sich mit PR und Content und all dem und mit dem Strategischen auskennt.“ Eins bleibt für ihn aber oberstes Gebot: „An Eins steht natürlich immer die Patientenbehandlung.“ Für Niklas Lütkecosmann ist Social Media kein Selbstzweck. Zwar verdient er gut, über Summen spricht er nicht. Doch wichtiger ist ihm, zu zeigen: Zahnarztbesuche müssen nicht mit Angst verbunden sein – sondern können auch auf Augenhöhe stattfinden.