Attacke als Racheakt?
Schüsse auf Supermarktparkplatz – Urteil am Landgericht Münster
Gerichtsverfahren nach Schüssen auf einem Supermarktparkplatz in Ahlen. Am Landgericht Münster ist das Urteil gefallen. Ein 69-Jähriger muss für mehr als sechs Jahre ins Gefängnis.
Todesfall ungeklärt
Femi A. betritt den Saal des Landgerichts Münster mit einem Kreuz und dem Bild seines Sohnes auf der Brust. Für ihn steht fest, dass der Mann auf der Nebenklagebank für den Tod seines Sohnes Thomas verantwortlich ist. Vor vier Jahren wurde er in Ahlen durch einen Kopfschuss getötet – der Fall bleibt ungeklärt. Die Ermittlungen wurden eingestellt, eine Anklage kam nie zustande. Für den 69-Jährigen scheint die Schuldfrage aber klar zu sein.
Attacke kurz vor Weihnachten
Doch das aktuelle Gerichtsverfahren beschäftigt sich nicht mit der Tat von damals, sondern mit den Ereignissen kurz vor Weihnachten 2024 in Ahlen. Auf einem Supermarktparkplatz wird Thomas Ü. beim Verstauen seiner Einkäufe attackiert. Femi A. soll mit einer halbautomatischen Waffe auf ihn geschossen haben. Der 37-Jährige wird schwer verletzt. Auch seine Mutter wird attackiert und erleidet Platzwunden. Beide aber wehren sich und halten den Täter bis zum Eintreffen der Polizei fest. Für die Familie bleibt die Angst vor weiterer Gewalt. Auch der Anwalt der Familie warnt vor einer dauerhaften Bedrohung, sollte Femi A. auf freien Fuß kommen.
Urteil: Freiheitsstrafe und Geldstrafe
Das Gericht teilt diese Einschätzung: Deshalb wird der 69-Jährige am Dienstag (02.09.) zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten verurteilt - wegen zweifachen versuchten Mordes. Außerdem muss er 7.500 Euro an die Nebenkläger zahlen. Sein Anwalt überlegt, gegen das Urteil vorzugehen.