Stadionsprecher tief berührt
Dortmund weint um de Beer – und Wirtz durfte nicht spielen

Es war eine echte TrauerFEIER!
Borussia Dortmund hat sich von Torwart-Legende und Publikumsliebling Teddy de Beer verabschiedet, der kurz vor Neujahr völlig überraschend gestorben ist. Beim Re-Start der Fußball-Bundesliga sorgte aber auch ein deutscher Nationalspieler für Aufsehen neben dem Platz.
Gänsehaut pur
Schon vor dem Anpfiff herrschte im Dortmunder Signal-Iduna-Park Gänsehautstimmung. Die Fans verabschiedeten einen ihrer Helden: Ex-Torwart-und-Torwarttrainer Teddy de Beer, der am 30. Dezember drei Tage vor seinem 61. Geburtstag unerwartet gestorben ist. Nun, beim ersten Pflichtspiel nach der Winterpause in der Fußball-Bundesliga, hatte die BVB-Familie Zeit zum Abschiednehmen.
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Schon vor dem Spiel präsentierten die Fans auf der Südkurve eine riesige Choreo für ihren Publikumsliebling, auf den Leinwänden liefen Videos aus de Beers Zeit beim BVB, den Mittelkreis zierte ein großes de-Beer-Banner und die Stadion-Hymne You´ll never walk alone, die in Dortmund vor jedem Spiel gesungen wird, wurde dem einstigen Torwart-Star gewidmet. Im Verlaufe des Spiels tauchten etliche weitere de Beer-Banner auf. Auf einem der Banner stand beispielsweise: „Legenden sterben nie!”
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Stadionsprecher weint
Als Stadionsprecher Norbert „Nobby” Dickel dann zum Mikro trat wurde es richtig emotional: „Teddy war seit 1986 ein unverzichtbarer Teil der Familie von Borussia Dortmund. Zunächst als Spieler, dann als Torwarttrainer und schließlich als Fanbeauftragter - er war einer, der das Herz dieses Vereins ausmachte. Er verkörperte nicht nur die Farben Schwarz und Gelb, sondern auch die Werte, die uns alle miteinander verbinden: Leidenschaft, Loyalität und Menschlichkeit. Es ist schwer zu begreifen, dass Teddy nun nicht mehr unter uns ist. Er war einer von diesen seltenen Menschen, die immer Licht in die Welt bringen, egal wie dunkel es sein mag.”
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Während dieser Trauerrede schluchzte Dickel immer wieder und kämpfte mit seinen Gefühlen, die ihn dann übermannten. Im Fernsehen war gut sichtbar, dass er die ein oder andere Träne vergießen musste. Auch im Anschluss nahmen die Gesten für de Beer nicht ab: Es gab eine Schweigeminute, der BVB spielte mit Trauerflor und die BVB-Keeper plus Torwarttrainer spielten, beziehungsweise wärmten sich auf, mit der Aufschrift „RIP Teddy” auf ihren Handschuhen.
Undisziplinierter Wirtz
Sportlich sorgte vor dem Spiel noch ein anderer Fall für Aufregung. Nationalspieler und Superstar Florian Wirtz (21) stand nicht in der Startelf, saß jedoch bei Dortmund-Gegner Leverkusen auf der Bank. Wie kam es dazu? Vor dem Spiel ließ Trainer Xabi Alonso sich noch keine genaue Aussage entlocken: „Es ist etwas Unerwartetes passiert heute. Er ist fit, es ist etwas Internes.” In der zweiten Halbzeit wurde Wirtz schließlich eingewechselt. Alles ließ auf eine disziplinarische Maßnahme schließen.
Und genau das war es am Ende auch. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärte Alonso: „Als wir uns heute Morgen zum Training versammelt haben, standen sie lange im Stau auf einer Kölner Brücke.” Gemeint waren Wirtz und sein Mittelfeld-Kollege Palacios. Am Ende fuhren beide direkt nach Dortmund durch, verpassten jedoch die Vorbereitung auf das Spiel sowie ein Meeting.
Die disziplinarische Maßnahme, die laut Alonso „keine disziplinarische Maßnahme, sondern nur für mein Gefühl” war, schadete der Werkself jedoch nicht. In Dortmund gelang ein 2:3-Sieg und somit der Anschluss an Tabellenführer Bayern München. An einem Abend, der emotional einiges zu bieten hatte. (nbo)