Mit Kim Kardashian, Bill Gates & Co. SO dekadent feiert die milliardenschwere Ambani-Familie die Hochzeit ihres Sohnes

Sie feiern schon seit mehr als 130 Tagen - für mehr als 600 Millionen Dollar.
Wenn die Ambani-Familie einlädt, erscheint die Prominenz der Welt. Die indischen Medien jubeln. Doch nicht allen gefällt das Spektakel.
Wenn die Ambanis heiraten, kommen die Kardashians und Boris Johnson
Die Hochzeit des Sohnes des reichsten Inders stellt selbst royale Vermählungen in den Schatten: Schon seit mehr als 130 Tagen feiern Anant Ambani (29) und seine langjährige Freundin Radhika Merchant (29) immer wieder mit Promis aus aller Welt - nun geben sie sich das Jawort. Die Party steigt im riesigen Tagungszentrum der Multimilliardärsfamilie in Mumbai, wo sie zum Anlass sogar Teile der Pilgerstadt Varanasi nachbauen ließ. Bei den Hauptfeierlichkeiten am Wochenende glitzern dort bunte Gebäude mit dem Paar in ihren traditionell inspirierten pastellfarbenen Designeroutfits um die Wette. Der Prunk erinnert an Maharadschas, indische Großfürsten aus alten Zeiten. Zu den Hunderten von Gästen zählen Prominente wie die Influencer-Familie der Kardashians, der britische Ex-Premierminister Boris Johnson oder auch Bollywood-Star Priyanka Chopra mit ihrem Mann Nick Jonas.
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Hochhausvilla und Raum mit künstlichem Schneefall
Indische Medien vermuten, dass das ganze Spektakel umgerechnet mehrere Hundert Millionen Euro gekostet haben dürfte. Für die Ambanis ein Klacks: Das Vermögen von Vater Mukesh (66) wird auf umgerechnet über Hundert Milliarden Euro geschätzt. Der Familie gehört unter anderem eine 27-stöckige Hochhausvilla mit Helikopterlandeplätzen, eine Garage für mehr als 160 Autos, ein Kino sowie ein Raum mit künstlichem Schneefall. Zum Eigentum zählt auch ein Firmen-Imperium, mit dem sie von Öl und erneuerbaren Energien, Medien, Telekommunikation, Elektronik, Mode und Lebensmittel alles abdeckt.
Vater Mukesh soll sehr enge Beziehungen zu Indiens Premierminister Narendra Modi haben - die Opposition wirft ihnen Vetternwirtschaft vor. Auch die Familie der Braut ist sehr wohlhabend und besitzt ein Pharmaunternehmen.
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Hauptfeierlichkeiten dauerten drei Tage
Die Hauptfeierlichkeiten sollen nun drei Tage dauern. Damit alle Promis gut anreisen können, hat die Polizei schlichtweg den Verkehr um das mit Blumen und Lichtern geschmückte Tagungszentrum in einem zentralen Geschäftsviertel der indischen Finanzmetropole lahmgelegt. Arbeitnehmer in der Umgebung wurden angewiesen, während der Feierlichkeiten ins Homeoffice zu wechseln. In der Stadt, die ohnehin schon für schlimme Staus berüchtigt ist, herrscht nun vielerorts noch mehr Verkehrschaos. Dazu kommt die jetzige Monsunzeit, in der es oft so stark regnet, dass Straßen zu reißenden Bächen werden.
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Politologe: Perfektes Sinnbild unserer Zeit
Für den Politologen Pratap Bhanu Mehta ist klar: Die Luxushochzeit ist ein „perfektes Sinnbild unserer Zeit.” Indien ist inzwischen die fünftgrößte Wirtschaftsmacht, dies zieht Investoren aus aller Welt an. Vom Wachstum profitierten jedoch vor allem wenige Reiche, die dann auch politische Macht ausübten und dies nicht mehr zu verstecken versuchten, schreibt Mehta in einem Kommentar für den Indian Express. „Das Faszinierende an dem Ereignis ist nicht das auffällige Konsumverhalten. Es ist die Demonstration der Macht”, so Mehta. „Egal, ob du Außenminister oder der größte Weltstar bist, du kommst zu einer Veranstaltung, wenn dich die Ambanis rufen.”

Ambanis organisierte Massenhochzeit für arme Paare
In dem Sinne bejubeln auch viele indische Medien jedes Detail des gefühlt nie enden wollenden Hochzeitsbrimboriums - etwa zeigten sie die Einladungen, die die Gäste in Form eines kleinen Tempels mit goldenen Hindu-Göttern erhielten. Selbst etwas Philanthropie setzte die Familie gekonnt in Szene: Sie organisierte vergangene Woche eine Massenhochzeit für 50 arme Paare, schenkte ihnen Goldschmuck und Lebensmittel.
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Nur gelegentlich kommt Kritik in den sozialen Netzwerken an dem überbordenden Zurschaustellen von Reichtum auf - gerade angesichts der Tatsache, dass auf dem Subkontinent Dutzende Millionen Menschen in bitterer Armut leben. Das reichste Prozent der 1,4 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern besitzt mehr als 40 Prozent des Reichtums des Landes, schreibt etwa die Organisation Oxfam. Indien ist eines der ungleichsten Länder der Welt.
Mit Gates und Ivanka Trump im Glaspalast
Die Feierlichkeiten hatten bereits im März in der Stadt Jamnagar begonnen, wo die Ambani-Familie die weltgrößte Ölraffinerie besitzt. Zu den Gästen zählten unter anderem Microsoft-Gründer Bill Gates und die Tochter des Ex-US-Präsidenten Donald Trump, Ivanka Trump. Die Gäste besuchten den Privatzoo der Familie mit gefährdeten Wildtieren. Gespeist wurde in einem eigens gebauten Glaspalast und für Unterhaltung sorgte Popstar Rihanna.
Weiter ging es einige Wochen später auf einer Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer mit Auftritten von Stars wie Katy Perry, David Guetta und den Backstreet Boys. Die lärmenden Feiernden gingen auch Anwohnern einiger italienischer Städtchen auf die Nerven, wie örtliche Medien berichteten. Bei dem für Hindu-Hochzeiten traditionellen Sangeet-Fest performte später Popsänger Justin Biber. Für die Eltern des Bräutigams ist dies nicht die erste große Vermählung, die sie organisierten: Auch für die zwei älteren Geschwister von Anant luden sie bereits Popstars und andere Promis aus aller Welt ein. (msu mit dpa)