„Er war kaum mehr belastbar, dauermüde und körperlich total erschöpft!”
Fehldiagnose Demenz! Wie Annika Kärsten-Hoenig für ihren Heinz kämpfte

Das hätte böse enden können!
Monatelang kämpfte Heinz Hoenig (73) in einer Berliner Klinik um sein Leben. Die Zeit hat nicht nur bei dem Schauspieler Spuren hinterlassen, sondern auch bei seiner Frau Annika Kärsten-Hoenig. In ihrem neuen Podcast „24 (K)ein Sommer in Berlin”, in den RTL exklusiv vorab reinhören durfte, gibt die 39-Jährige jetzt Einblick in diese nervenaufreibenden Wochen. Und verrät unter anderem, dass bei ihrem „Heinzi” zunächst fälschlicherweise eine Demenz diagnostiziert wurde.
Annika Kärsten-Hoenig erinnert sich an das Gesundheitsdrama
Von Ende April bis Ende September lag Heinz Hoenig im Krankenhaus, wo ihm nach einer bakteriellen Infektion die Speiseröhre entfernt werden musste. Eine weitere lebensnotwendige Aorta-Operation steht noch aus. Der Schauspieler ist mittlerweile wieder zu Hause, um sich in Ruhe erholen und zu Kräften kommen zu können. Denn aktuell ist er noch zu schwach für den nächsten lebensnotwendigen Eingriff.
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Während dieser schwierigen Monate war Hoenigs Ehefrau Annika immer an seiner Seite. Eine Zeit, die sie innerlich und äußerlich verändert habe, so die 39-Jährige. In der ersten Folge ihres Podcasts „24 (K)ein Sommer in Berlin” (ab 24. Oktober überall, wo es Podcasts gibt) arbeitet sie die Geschehnisse nun noch einmal auf. Und sie wolle Personen in ähnlichen Situationen Mut machen und Kraft schenken.
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Angefangen habe das Drama schon im März dieses Jahres. Seitdem hatte Heinz mit „Luftnot und Atembeschwerden” zu kämpfen. „Er war kaum mehr belastbar, dauermüde und körperlich total erschöpft”, erinnert sich Annika. Als sich der Zustand des TV-Stars nicht besserte, sondern „rapide verschlechterte”, habe sie Heinz am Ostersonntag (31. März) abends ins Krankenhaus gefahren. Dort sei zunächst eine Lungenentzündung diagnostiziert worden. Doch in den darauffolgenden Tagen sei ihr aufgefallen, dass Heinz „wirres Zeug erzählte, zeitlich und örtlich völlig desorientiert war”, so Annika weiter.
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„Da war mir völlig klar, warum im Oberstübchen meines Mannes kaum noch Licht brannte”
Als sie einer Ärztin diese Beobachtungen schilderte, vermutete diese, dass es sich um Demenz handeln könnte. Ein absoluter Schock für Annika. „Wie bitte? Demenz? [...] Ich meine, ich habe viele Jahre auf einer Gerontopsychiatrie mit schwer demenzkranken Menschen gearbeitet. Und wenn mein Mann in irgendeiner Form demenzielle Anzeichen gehabt hätte, [...] dann wäre mir das ja wohl als erstes aufgefallen”, echauffiert sich die Mutter von drei Kindern. Und fügt hinzu: „Um jemanden diese Krankheit nachzusagen, also um jemanden Demenz zu diagnostizieren, bedarf es weit mehr an Diagnostik als fünf Minuten Krankenbeobachtung am Tag.” Aber die Ärztin habe sich von dieser „einfach mal dahingesagten Diagnose” nicht abbringen lassen. Daraufhin habe Annika Einsicht in die Krankenakte ihres Mannes verlangt. „Ich weiß nicht, ob es jeder von euch weiß. Dieses Recht hat jeder Patient und jeder Angehörige, der von der Schweigepflicht entbunden wurde, auch wenn das seitens des Klinikpersonals immer nicht gern gesehen wird”, erklärt sie.
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In den Unterlagen sei ihr schließlich Heinz’ niedriger HB-Wert aufgefallen. Das spreche oft für eine Anämie (Blutarmut). Und auch der Wert für die Sauerstoffsättigung im Blut sei ihr direkt ins Auge gefallen, er habe nur bei 76 Prozent gelegen. „Da war mir völlig klar, warum im Oberstübchen meines Mannes kaum noch Licht brannte. Ja, ich meine, jeder von uns mit so einem Wert hätte absoluten Realitätsverlust”, sagt Annika. „Ich habe auf jeden Fall um weitere Diagnostik gebeten, da für mich natürlich die Vermutung nahe lag, dass es ja irgendwo in seinem Körper eine Blutungsquelle geben musste.” Bei einer Magenspiegelung sei daraufhin eine Entzündung der Speiseröhre festgestellt worden.
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Dass die Ärztin Heinz’ Beschwerden zunächst einfach „flapsig” als Demenz abgetan habe, rege sie heute noch, sagt Annika. Man habe ihr das Gefühl vermittelt, dass es bei einem älteren Menschen nicht mehr so wichtig sei, genau nachzuschauen. „Das sind ja nur Vermutungen, aber ich fand das schon wirklich ziemlich traurig, wie mit ihm umgegangen wurde.”