Jasmin Herren: „Ich habe nicht das Recht, ihr Leben zu versauen”Deshalb gab ich meine Tochter in eine Pflegefamilie

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Jasmin Herren hofft, dass sie irgendwann wieder Kontakt zu ihrer Tochter haben wird.
Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Nach vielen Jahren lüftet sie ein trauriges Geheimnis.
In der TV-Show „Villa der Versuchung“ sprach Sängerin und Reality-Star Jasmin Herren (46) erstmals darüber, dass sie eine Tochter hat. „Seit vier Wochen habe ich keinen Kontakt mehr“, erzählte sie im Gespräch mit Sara Kulka, Kevin Schäfer und Patricia Blanco. Im RTL-Interview verrät Jasmin, warum sie ihre Tochter kurz nach der Geburt in eine Pflegefamilie gab, wieso die Entscheidung das Beste für alle war und wie der Kontakt der beiden jetzt ist.

Jasmin Herren wurde mit 21 Jahren schwanger

Jasmin Herren hatte selber eine schwere Kindheit. Als Baby wurde sie von ihrer Oma adoptiert, ihre leibliche Mutter hatte sie einfach im Krankenhaus liegen lassen. Laut Jasmin wollte sie lieber auf Ibiza feiern, anstatt Verantwortung zu übernehmen. Mit 21 wurde die Witwe von Entertainer Willi Herren (†45) dann selber schwanger und brachte eine Tochter zur Welt, die mittlerweile Mitte 20 ist.

Sie fühlte sich damals überfordert: „Ich hatte eine Wochenbettdepression, wusste gar nicht, was ich machen musste. Dazu war ich im dritten Lehrjahr als Friseurin und musste meine Lehre aufgrund der Schwangerschaft abbrechen“, sagt sie. „Ich war noch gar nicht reif, sondern selber noch ein Kind. Ich bin behütet aufgewachsen. Und dann war die große, weite Welt mit Baby im Bauch zu viel für mich. Außerdem ist meine Tochter nicht gesund zur Welt gekommen. Sie brauchte Kontinuität und tägliche Krankengymnastik und das alles konnte ich nicht leisten als alleinerziehende Mutter.“ Der Vater des Kindes hatte sie verlassen: „Er war meine Jugendliebe und hat mich leider im Stich gelassen.“

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In Pflegefamilie abgegeben: „Für meine Tochter war es das Beste”

Jasmin Herren wandte sich in ihrer Verzweiflung an das Jugendamt: „Dann ist meine Tochter erstmal nur in die Tagespflege gekommen, damit ich meine Ausbildung weitermachen kann. Dort ist sie dann aufgeblüht.“ Als ihre Tochter wenige Monate alt war, traf Jasmin Herren dann schweren Herzens die Entscheidung, ihre Tochter komplett in die Pflegefamilie zu geben: „Es war hart, ich habe sehr darunter gelitten. Aber es gibt genug Mütter, die ihr Kind behalten und dann wachsen die in schlechten Verhältnissen auf. Ich habe aber nicht das Recht, ihr Leben zu versauen. Für meine Tochter war es das Beste. Und ich finde, man zeigt auch Stärke als Mutter, wenn man sich eingesteht, dass man keine Substanz hat.“

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Jasmin Herren hat aktuell keinen Kontakt zu ihrer Tochter

Bis zum neunten Lebensjahr ihrer Tochter hatten beide regelmäßigen Kontakt. „Dann kam sie in eine Phase, in der sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollte“, erzählt Jasmin Herren. „Ich habe sehr darunter gelitten. Ich habe ihr in all den Jahren immer geschrieben, aber sie hat mir dann mitgeteilt, dass sie das nicht möchte.“ Der Grund: „Sie hat mir nie Vorwürfe gemacht“, so Jasmin. „Aber ich kann irgendwo verstehen, dass sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Es gab ja auch keine schönen Schlagzeilen über mich in der Presse. Ich war Entertainerin auf Mallorca (Jasmin trat als Nackttänzerin auf, d. Red.), das ist nichts für ein Kind.“ Als Jasmins Tochter 18 wurde, hat sie sich dann wieder gemeldet, erzählt die Sängerin. Sie hatte mittlerweile auch ihren Nachnamen gewechselt: „Um ihr Zugehörigkeitsgefühl zur neuen Familie auszudrücken. Außerdem ist sie keine öffentliche Person und will ihre Privatsphäre schützen.“

Jasmin schwärmt: „Sie ist eine tolle Frau, ist sehr fleißig und hat eine tolle Ausbildung.“ Doch vor einigen Wochen brach der Kontakt wieder ab. „Ich habe ihr ein Treffen oder sogar einen gemeinsamen Urlaub angeboten“, erzählt Jasmin traurig. „Aber das wollte sie nicht. Sie interessiert sich leider gar nicht für mein Leben und ich muss mich dann auch irgendwann selber schützen. Ich habe aber die Hoffnung, dass sie irgendwann wieder vor der Tür steht.“ Allerdings ist auch die räumliche Distanz zwischen beiden Frauen relativ groß: „Sie wohnt sechs Stunden Autofahrt entfernt.“ Jasmin Herren bereut ihre damalige Entscheidung trotz aller Umstände nicht: „Mein Kind hatte eine tolle Kindheit, die ich ihr nicht hätte bieten können. Eine Pflegefamilie ist immer ein Mehrwert.“