„Er möchte gerne reinen Tisch machen“: Schuldeingeständnis möglich! Große Wende im Block-Prozess?
Es ist der spektakulärste Prozess des Jahres: die Entführung der Block-Kinder. Zehn Verhandlungstage liegen hinter uns – aber kommt jetzt die große Wende? Nach exklusiven RTL-Recherchen bröckelt die Verteidigung. Plötzlich steht sogar im Raum, einer der Angeklagten könnte seine Schuld eingestehen.
Sie sind alle angeklagt – weil sie auf unterschiedliche Art und Weise in die Entführung der Block-Kinder involviert sein sollen. Ausgepackt hat bislang nur ein Israeli – der Mann ist Kampfsportler, arbeitet bei einem Stromkonzern – er hat die Entführung bis ins Detail zugegeben, was sein Anwalt bestätigt.
Sascha Böttner: „Ja also er hat mir gesagt, er möchte gerne reinen Tisch machen, er möchte damit aufräumen und er möchte auch seinen Teil dazu beitragen, dass dieser Prozess nicht lange dauert.“
Tal S. hat selbst zugegeben, dass er der Mann war, der Stephan Hensel – den Vater der Kinder – brutal zusammengeschlagen hat. Dessen Anwalt sieht darin einen wichtigen Schritt.
Philip von der Menden: „Es kann nicht mehr ernsthaft streitig sein, dass die Kinder mit Gewalt vom Vater entfernt worden sind. (…) Also die Aussage des Israelis hat sicherlich nicht Frau Block geholfen.“
Aus Sicht des israelischen Entführers sollten es ihm offenbar die übrigen Angeklagten nun nachtun. Völlig überraschend fordert sein Anwalt gegenüber RTL die Hauptangeklagte – also Christina Block auf – ebenfalls reinen Tisch zu machen.
Sascha Böttner: „Mein Mandant würde sich wünschen, dass das Verfahren schnellstmöglich endet. Nicht nur, weil er sich in Haft befindet. (…) vor allem ist ein Wunsch meines Mandanten, dass die Kinder nicht vernommen werden und dass man die Kinder eine Aussage erspart. Das wäre nur bei einem Geständnis möglich.“
Sollten die Kinder vor Gericht aussagen müssen – wäre das aus psychologischer Sicht für die beiden desaströs. So die Befürchtung des Anwalts. Entsprechend wichtig wäre aus seiner Sicht ein Geständnis.
Sascha Böttner: „Ohne ein Geständnis von Frau Block würde der Prozess andauern.“
Doch für die Mutter und ihren Anwalt steht das außer Frage – sie fühlen sich durch den Prozessverlauf sogar eher bestätigt.
Ingo Bott: „Ein Geständnis ist ja kein Selbstzweck. (…) Ganz generell gilt, dass ein Geständnis ein Verfahren abkürzen könnte. Allerdings müsste dann weiter ermittelt werden, das Gericht muss ja die Wahrheit herausfinden.“
Ganz anders sieht es die Seite des Vaters – die durch die Aufforderung zum Geständnis nun ihre Sicht bestätigt fühlt.
Philip von der Menden: „Ich finde das erst mal sehr nachvollziehbar, dass man bei der Beweislage als Rechtsanwalt sagt vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Frau Block ein Geständnis ablegt. Das muss Frau Block natürlich wollen. Das kann niemand. befehlen. Das kann nur freiwillig.“
Der Verteidiger von Christina Block widerspricht. Seine Mandantin könne kein Geständnis ablegen. Aus einem einfachen Grund.
Ingo Bott: „Frau Block hatte mit dem, was in der Silvesternacht passiert ist, nichts zu tun. Insofern kann sie nichts gestehen. Und sie kann das leider auch nicht abkürzen für ihre Kinder.“
Für die Nebenklage zeigt die Aufforderung zum Geständnis, dass die Angeklagten anscheinend nicht in einem Lager stehen – auch wenn es am Anfang des Prozesses vielleicht so gewirkt haben mag.
Philip von der Menden: „Vor Beginn der Hauptverhandlung hätte ich das sicherlich nicht gedacht, dass das passieren wird. (…) Man kann schon sagen, es hat sich ein wenig geändert, wer hier eigentlich mit wem in einem Boot zu sitzen scheint.“
Geklärt werden muss nun, wer den Auftrag für die Entführung gegeben hat. Bislang behauptet die Mutter – Christina Block – damit nichts zu tun zu haben. Doch das scheinen nicht alle Angeklagten so zu sehen.