„Da kannst du etwas dünner schneiden. No, no. War Spaß. Ich schneide."
Szenen aus einem Video mit dem Titel „Arbeit mit der Gen Z". Der Chef bittet seine Angestellte immer wieder um kleine Handgriffe und erntet jedes Mal genervte Blicke. Das Video stammt vom Restaurant „Tuscolo" aus dem Rheinland und wird bei Instagram und TikTok hunderttausendfach geklickt. Doch hinter dem Spaß steckt eine echte Frage: Wie tickt die Generation Z? Geboren zwischen 1995 und 2009.
„Ich bringe die raus. Alles gut, alles gut. Mach du ruhig Pause."
Vier-Tage-Woche, Homeoffice, flexible Arbeitszeiten – junge Beschäftigte setzen heutzutage neue Prioritäten, sagt Rüdiger Maaß vom Institut für Generationenforschung: „Als die Boomer in die Arbeitswelt kamen, waren die sehr, sehr viele. Und dadurch gab es auch ganz, ganz viele, die sich um einzelne Plätze gestritten haben. Und wenn ich diesen Platz bekommen habe, ist er extrem aufgewertet. Heute: Ich bewerbe mich, werde sofort genommen. Das ist halt eine völlig unterschiedliche Umdrehung in der Arbeitswelt. Und das ist eben bei den jungen Menschen so: Wenn ich in die Arbeit komme und ich weiß, da gibt es noch viele weitere Unternehmen, wo ich auch arbeiten könnte, dann habe ich sofort diesen Vergleichsfaktor."
Unternehmen, die an starren Strukturen festhalten, riskieren, junge Fachkräfte schnell zu verlieren.
„Wir haben nämlich sehr viele Jobs, die mit KI noch mal ein Stück aufgewertet werden. Und da muss man schauen, ob man sich überhaupt noch acht Stunden täglich konzentrieren kann. Bestimmte Bereiche – der Notarzt muss eben da sein, die Pflegerin, die muss eben da sein – wenn dann diese Jobs aber immer uninteressanter werden, weil immer mehr sagen: Ach, da mache ich halt von zu Hause vier Stunden, dann ist diese Spannung halt immer größer."
Hat die Jugend also die falsche Einstellung? Studien zeigen: Die Gen Z ist sehr viel fleißiger als ihr Ruf. Sie setzt eben nur andere Prioritäten. Statt steiler Karriere lieber eine gute Work-Life-Balance. Und das hat inzwischen auch der Chef aus der Pizzeria verstanden, der seine junge Angestellte lieber nicht vergraulen will.
„Kannst du das sauber machen? Alles gut, ich mach das. Alles gut. Alles gut. Ich mach das. Hier, wenn du schon gehst, dann nimmst du mein Auto."