19.500 Extra-Dosen für hohe Nachfrage
Affenpocken: Deutschland bekommt endlich mehr Impfstoff

Mehrere tausend Menschen in Deutschland sind bereits mit Affenpocken infiziert. In Hotspots übersteigt die Nachfrage nach Impfstoff das Angebot. Nun kommt der langersehnte Nachschub.
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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach: Ausbreitung der Krankheit mit allen Mitteln verhindern
Im Kampf gegen die Affenpocken sollen in der kommenden Woche 19.500 Impfstoffdosen in Deutschland verteilt werden. Der Affenpocken-Impfstoff soll an die Länder ausgeliefert werden, wie es aus dem Bundesgesundheitsministerium in Berlin hieß. Bereits im Juni hat der Bund 40.000 und im Juli noch einmal 5.300 Dosen an die Länder geliefert. Vor allem in Hotspots reicht der zur Verfügung stehende Impfstoff zur Deckung der Nachfrage in den Praxen laut Regierung derzeit nicht aus. In Verträgen hatte der Bund insgesamt 240.000 Dosen des Impfstoffs bestellt.
Die Ausbreitung der Krankheit soll laut Minister Karl Lauterbach (SPD) mit allen Mitteln verhindert werden. „Dazu gehören eine gute Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter, eine umfassende Aufklärung und eben auch die Impfung besonders gefährdeter Menschen.“ Mit der Beschaffung des Impfstoffs und der gezielten Information besonders gefährdeter Gruppen stehe Deutschland im europäischen Vergleich vorn.
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Um das Affenpocken-Virus einzudämmen: Impfbereitschaft ist hoch

Der Queer-Beauftragte der Regierung, Sven Lehmann, sagte: „Die Impfbereitschaft gerade bei Männern, die Sex mit Männern haben, ist hoch.“ Gerade viele Schwerpunktpraxen würden seit Wochen impfen und aufklären. „Vor allem in den Hotspots ist die Nachfrage aber deutlich höher als das Angebot“, sagte Lehmann. In manchen Städten erhielten Impfwillige nur schwer Termine. Lehmann forderte die Länder auf, die neuen Dosen schnell zu verteilen.
Nach dem internationalen Affenpocken-Ausbruch im Mai 2022 wurden bislang 3.405 Infektionsfälle in Deutschland gemeldet. Ende Juni empfahl die Ständige Impfkommission den Pockenimpfstoff Imvanex unter anderem für Personen mit einem erhöhten Risiko. (dpa/vdü)
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