AfD-Stadträtin im wirren Corona-Schwurbel-Video

Schlaganfälle nach Impfung?! Klinik schmeißt Intensivpflegerin raus

30.11.2021, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Krankenpflegerin Anne-Marie Kalinowski legt vor einem der Behandlungszimmer der Intensivstation in der Universitätsmedizin Rostock ihre Schutzkleidung an. Angesichts der sprunghaft zunehmenden Zahl von Corona-Infizierten und der hohen Auslastung der Intensivstationen hat die Universitätsmedizin einen Covid-Ethikbeirat gebildet. Auch Patienten aus Sachsen werden in der Klinik behandelt. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Pflegerin auf einer Intensivstation. (Symbolbild)
jbu tba, dpa, Jens Büttner

In einem wirren Video spricht eine Pflegerin des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau über die Lage auf der Intensivstation und die Nebenwirkungen der Corona-Impfung. Die meisten Patienten seien geimpft, darunter auch viele junge Menschen mit einem Schlaganfall, erzählt sie dort. Das will ihr Arbeitgeber nicht so stehen lassen und stellt die Frau, die nebenbei für die AfD im Stadtrat sitzt, frei.
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AfD-Politikerin leugnet Auslastung der Intensivstationen

Das Video war laut dem „Bayerischen Rundfunk“ am Montag in den sozialen Medien veröffentlicht worden. Es entstand offenbar am Rande einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Darin habe die ausgebildete Krankenpflegerin und Aschaffenburger AfD-Stadträtin die Auslastung der Intensivstationen durch die Pandemie geleugnet. Die meisten Patienten seien geimpft, würden aber den Grund für ihre Krankheit woanders suchen, behauptet sie. Sie habe sogar versucht sich selbst mit dem Coronavirus zu infizieren, aber vergeblich, wie sie laut dem „BR“ sagt.

Klinikum distanziert sich von der Mitarbeiterin

Das Klinikum reagierte auf das Video und stellte die Mitarbeiterin frei. In einer Mitteilung auf Facebook heißt es: „Mit großem Entsetzen hat das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau von dem Video einer Mitarbeiterin der NITS (neurologische Intensivstation) erfahren, das heute (13.12.) in den Sozialen Medien verbreitet wurde. Das Klinikum distanziert sich aufs Schärfste von den darin getätigten, befremdlichen Aussagen der Mitarbeiterin. Sie wurde bis auf Weiteres freigestellt. Weitere rechtliche Schritte werden geprüft.“

Nach Informationen der Klinik seien bislang von den mehr als 100 Covid-Intensivpatienten nur drei geimpft gewesen. Aktuell befinden sich 28 Corona-Patienten im Krankenhaus, 13 auf der Intensivstation. Über deren Impfstatus machte ein Sprecher laut „BR“ keine Angaben. Für die Erhebung müssten die Patienten individuell gefragt werden, heißt es. Für die medizinische Behandlung spiele der Impfstatus allerdings keine Rolle.

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Pflegerin will weiter auf der Intensivstation arbeiten

Nach Angaben des „BR“ will die AfD-Stadträtin ihre Aussagen auf Anfrage nicht widerrufen. Sie bedauere die Freistellung und würde gerne noch im letzten Jahr vor ihrem Ruhestand auf der Intensivstation arbeiten, heißt es. (mor)

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