Vierte Person verletzt gefundenDrama in Zermatt: Lawine reißt drei Menschen in den Tod

Tödliches Ende eines Lawinenabgangs!
Mehrere Stunden nach dem Abgang einer großen Lawine in Zermatt in der Schweiz sind nach Angaben der Polizei vom Montag drei Menschen tot aus den Schneemassen geborgen worden. Eine vierte Person wurde verletzt gefunden.
Rettungsaktion ging am Abend weiter
Nach dem Lawinenabgang bei Zermatt in der Schweiz hat die Polizei zunächst mit einem Großaufgebot am Montag nach mindestens drei Vermissten gesucht. Womöglich seien auch mehr Menschen von den Schneemassen mitgerissen worden, sagte ein Sprecher der Polizei im Kanton Wallis am Abend.
Neben der Polizei suchten Rettungskräfte stundenlang nach Personen, wie der Sprecher sagte. Die Rettungsaktion lief auch am Abend weiter. Die Lawine sei sehr groß gewesen, entsprechend groß sei das Suchgebiet. Nach Verschütteten wird meist aus der Luft mit Hubschraubern und mit Spürhunden gesucht. Der Riffelberg ist gut 2 500 Meter hoch. Er gehört zum Skigebiet am Gornergrat mit Blick auf das rund 7,5 Kilometer entfernte Matterhorn - bei guter Sicht.
Nach Polizeiangaben ging die Lawine in einem Variantengebiet ab. Das ist Gelände, auf dem normalerweise erfahrene Skifahrer außerhalb der markierten und kontrollierten Skipisten im Tiefschnee fahren. In solchen Gebieten passieren die meisten Lawinenunfälle, oft ausgelöst von Variantenfahrerinnen und -fahrern. Diese Wintersportler haben oft Lawinenortungsgeräte dabei, die auch metertief unter dem Schnee noch ein Signal senden. Zur Ausrüstung gehört bei vielen auch ein Lawinenairbag, der im aufgeblasenen Zustand dafür sorgt, dass ein Skifahrer bei einem Lawinenabgang nicht so tief unter die Schneemassen gerät.
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Experten warnten vor einer Lawine
Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (WLF) hatte am Montagmorgen vor hoher Lawinengefahr gewarnt. „Es sind sehr große und vereinzelt extrem große spontane Lawinen zu erwarten“, teilte es mit. Auch in Tirol in Österreich und in Südtirol herrschte große Lawinengefahr. Die Gründe dafür waren viel Neuschnee und teils orkanartige Winde, die für große Treibschnee-Ansammlungen sorgten. Diese seien besonders störanfällig, hieß es bei den Lawinenwarndiensten.
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Bei markierten Skipisten sorgen Experten des Skigebiets dafür, dass sie bei Lawinengefahr geschlossen werden. Außerhalb der markierten Pisten müssen Skitourengänger die Gefahr selbst einschätzen. In der Schweiz sind im Winter 2023/24 bis Ende März bei zwölf Lawinenunfällen 14 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl hat sich mit dem Drama an Ostermontag um drei weitere Menschen erhöht. (cko mit dpa)