Mutter, Vater und Bruder sterben 2021 in Italien

Eitan (9) überlebte als einziger Seilbahnkatastrophe - jetzt bekommt er drei Millionen Euro

HANDOUT - 23.05.2021, Italien, Stresa: ARCHIV - Rettungshelfer arbeiten am Wrack einer Seilbahngondel, nachdem diese am Monte Mottarone abgestürzt ist. Nach dem Seilbahn-Unglück ist der einzige Überlebende, ein sechsjähriger Junge, Medienberichten zufolge aus Italien nach Israel gebracht worden. Die Umstände der Reise waren zunächst unklar. (zu dpa "Vorwurf der Entführung: Sechsjähriger nach Seilbahn-Unglück in Israel") Foto: -/Vigili del Fuoco Firefighters/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
14 Menschen starben beim Seilbahnunglück am Lago Maggiore. Nur der Fünfjährige Eitan überlebt.
frd alf sab, dpa, -

Das war ein Wunder!
Als die Seilbahn am 23. Mai 2021 westlich vom Lago Maggiore abstürzt, sterben alle Insassen - bis auf ein Kind. Der damals fünf Jahre alte Eitan wird zwar schwer verletzt, aber er überlebt die Katastrophe. Jetzt, knapp drei Jahre später, erhält der inzwischen Neunjährige als einziger Überlebender drei Millionen Euro Schadensersatz.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp - HIER direkt ausprobieren!

Der Junge wird schwer verletzt, aber er überlebt

"Wo bin ich? Wo sind meine Eltern?" mit diesen Worten soll Eitan nach der Seilbahn-Katastrophe die Retter angesprochen haben. Doch seine Eltern und sein jüngerer Bruder (2) sind tot. Insgesamt sterben in Stresa Mottarone am Lago Maggiore 14 Menschen. Eitan wird mit einem Schlag zum Waisenkind. Ein Tauziehen beginnt: Der Junge steht monatelang im Mittelpunkt eines erbitterten Sorgerechtsstreits zwischen der väterlichen und mütterlichen Seite der Familie. Am Ende entscheidet ein Familiengericht: Eitan darf bei seiner Tante väterlicherseits in Italien leben. Auch der Prozess um die Seilbahnkatastrophe selbst kommt für den Jungen nun zu einem Ende.

Lese-Tipp:Eitan (5) kann sich an nichts erinnern

Im Video: Wie konnte es zu dem Seilbahn-Unglück kommen?

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Was war passiert?

Eitan (re) mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder (†2).
Eitan (re) mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder (†2).
.

Angeklagt waren sechs Personen, darunter drei Vertreter des Südtiroler Seilbahnunternehmens Leitner. Diese Mitarbeiter sollen von der defekten Gondel gewusst und mehrfach bewusst die Bremsen deaktiviert haben, weil die Bahn sonst hätte geschlossen werden müssen. Die Einnahmen wären damit ausgeblieben. Lange ging das gut, bis zur Katastrophe am 23. Mai 2023, bei dem nur der kleine Eitan aus Israel überlebt. Sein Anwalt forderte, dass der Junge als Zivilkläger im Strafprozess zugelassen wird, wie die „Kleine Zeitung“ berichtet. Um das zu umgehen, habe man sich auf die Schadensersatzzahlung von drei Millionen Euro geeinigt.

Zwischen der Firma Leitner und den 76 Angehörigen der anderen Opfer soll es bereits im Januar zu einer Einigung gekommen sein. Über diese Summen sei laut österreichischer Zeitung „Kleine Zeitung“ jedoch nichts bekannt. (jsa)

Lese-Tipp: Seilbahn-Unglück in Italien: Die ersten Bilder vom Unfallort