Für Menschen von 18 bis 50 Jahren
EMA gibt grünes Licht für Corona-Totimpfstoff von Valneva

Ist das der nächste Hoffnungsträger im Kampf gegen das Coronavirus? Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs des französischen Pharmakonzerns Valneva für den EU-Markt gegeben. Das Präparat solle vorerst für Menschen von 18 bis 50 Jahre zugelassen werden, teilte die EMA am Donnerstag in Amsterdam mit. Valneva wird der sechste Impfstoff gegen das Coronavirus in der EU – und der erste Totimpfstoff.
Wie viele Impfdosen sind erforderlich und welche Nebenwirkungen sind bekannt?
Offiziell muss nun noch die EU-Kommission der Zulassung zustimmen, das aber gilt als Formsache. Die EMA-Experten hatten bereits seit Dezember alle Daten aus Studien und Versuchen zu dem Impfstoff mit dem offiziellen Namen VLA2001 geprüft. Im April war er in Großbritannien zugelassen worden.
VLA2001 wird in zwei Dosen verabreicht und soll dem Körper helfen, sich vor einer Infektion mit dem Virus zu schützen. Das Präparat enthält dafür inaktive, also abgetötete Viren. Diese können nicht zu einer Infektion und Krankheit führen, sie kurbeln aber die Bildung von Antistoffen an.
Nach einer eingehenden Prüfung entschieden die Experten, dass die Daten zu dem Impfstoff solide seien und die EU-Kriterien zu Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität erfüllten. Da es bisher zu wenig Daten zur Wirkung bei Menschen älter als 50 Jahre gebe, soll das Präparat vorerst auch nur bis zu diesem Alter zugelassen werden. Wie wirksam der Impfstoff gegen die Omikron-Variante des Virus ist, konnten die Experten der EMA zufolge noch nicht feststellen.
Mögliche Nebenwirkungen wurden als vorwiegend mild und kurzfristig beschrieben. Dazu gehörten Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen und Übelkeit.
Totimpfstoff: Was ist das?
Totimpfstoffe - oder inaktivierte Impfstoffe - enthalten nur abgetötete Krankheitserreger, die sich nicht mehr vermehren können, oder auch nur Bestandteile der Erreger. Diese werden vom Körper als fremd erkannt und regen das körpereigene Abwehrsystem zur Antikörperbildung an, ohne das die jeweilige Krankheit ausbricht.
Die von Astrazeneca und Johnson & Johnson entwickelten Vakzine sind sogenannte Vektorimpfstoffe. Sie brauchen als Grundlage ein Virus, um Informationen in den Körper zu schleusen. Die Mittel von Biontech und Moderna basieren beide auf künstlich hergestellter mRNA.
Der Impfstoff Novavax ist ein Vakzin auf Proteinbasis. Auch wenn er oft als Totimpfstoff bezeichnet wird: Im herkömmlichen Sinne enthält er keine „echten“ Virenpartikel, sondern künstlich im Labor hergestellte. (dpa/dhe)