"Ich hoffe, dass es irgendwann meine Töchter schützt"

Forschungs-Durchbruch? Frau wird gegen Brustkrebs geimpft

Brustkrebs Patientin
Jennifer Davis, die erste Teilnehmerin der Brustkrebs-Impfstoffstudie der Cleveland Clinic
Cleveland Clinic, Cleveland Clinic, Cleveland Clinic

Jennifer Davis aus Ohio ist Mutter, sie hat insgesamt drei Kinder, arbeitet im medizinischen Bereich als Krankenschwester, bis sie 2018 plötzlich selbst zur Patientin wird. Die heute 46-Jährige erhält damals die Schock-Diagnose: Dreifach-negativer Brustkrebs! Eine aggressive Art! Die Amerikanerin muss sich nach ihrer Diagnose vielen Behandlungsrunden unterziehen, bekommt Chemotherapien, Bestrahlungen und Operationen, bis sie endlich für krebsfrei erklärt wird. Doch das große Bangen, ob die Krankheit zurückkommt, bleibt. Bis sie plötzlich an einer Impfstoffstudie teilnehmen kann. Und die neuen Forschungsergebnisse machen Hoffnung.

Brustkrebs - die häufigste Krebserkrankung bei Frauen

Familienbild
Jennifer Davis gemeinsam mit ihren drei Kindern und ihrem Mann
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Einen Brustkrebsimpfstoff, der für den allgemeinen Gebrauch zugelassen ist, gibt es bisher noch nicht, auch wenn Forschungsteams auf der ganzen Welt in verschiedensten Studien daran arbeiten. Darunter auch jene der amerikanischen Cleveland Clinic, wo die 46-jährige Jennifer Davis aus Ohio 2021 als erste Teilnehmer eine Injektion erhält. In wenigen Tagen sollen die Ergebnisse vorgestellt werden und die sehen mehr als vielversprechend aus.

Jennifer Davis macht das Hoffnung! Als sie vor wenigen Jahren als krebsfrei erklärt wird, ist ihre größte Angst nämlich vor allem eine: Dass ihre Krankheit zurückkehren wird! „Dreifach-negativer Krebs ist so aggressiv und das Wiederauftreten ist wirklich, wirklich hoch – die Prognose ist nicht die beste“, sagte sie gegenüber Fox News Digital. Der Dreifach-negative Brustkrebs wächst schnell. Etwa 15 Prozent aller Brustkrebsfälle fallen in diese Kategorie. Brustkrebs ist allgemein mit etwa 30 Prozent aller Krebsfälle die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Allein 71.375 Neuerkrankungen gibt es jährlich.

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Studien-Ergebnisse sehen vielversprechend aus

Impfung
Jennifer Davis bekommt 2021 das erste Mal den Impfstoff gegen Brustkrebs gespritzt
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„Es gab nichts, was ich nach der Behandlung nehmen konnte“, so Jennifer. Deshalb bewarb sie sich damals bei der Impfstoffstudie der Cleveland Clinic.

Im Herbst 2021 erhält die dreifach Mama dann ihre erste Dosis des amerikanischen Impfstoffs. Nach 20 Jahren Forschung wird dieser hier das erste Mal an einem Menschen angewendet. Kurze Zeit später folgen im Abstand von zwei Wochen zwei weitere Dosen und das Warten beginnt. Wird der Brustkrebsimpfstoff der Cleveland Clinic anschlagen?

Inzwischen wurde der Impfstoff bereits 14 weiteren Petentinnen verabreicht, erklärt Dr. Amit Kumar, Mitwirkender an der Studie gegenüber Fox News. Kommende Woche soll das Forscherteam außerdem, auf der Jahrestagung der American Association of Cancer Research, die wissenschaftlichen Daten für die erste Patientengruppe präsentieren. „Die Daten sehen bisher sehr gut aus“, so der Arzt. Aufgeregt ist dabei auch vor allem Patientin Jennifer Davis, die selbst auf ihre Ergebnisse wartet.

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Ist das jetzt der Durchbruch?

Die 46-Jährige wünscht sich, dass in Zukunft nicht nur geheilte Frauen Zugang zum Impfstoff haben, sondern auch gesunde Frauen, damit Brustkrebs endgültig besiegt werden kann. Denn inzwischen ist auch sie nur noch sechs Monate davon entfernt, fünf Jahre lang krebsfrei zu sein. „Sobald wir alle entsprechenden klinischen Studien abgeschlossen haben, könnte jede Frau auf der Welt potenziell eine Kandidatin für diesen Impfstoff sein“, so Dr. Amit Kumar. Bis es soweit ist, könnte es noch einige Jahre dauern. Aber eins ist sicher: Dr. Amit Kumar wird alles dafür tun, wie er sagt: „Ich habe zwei Töchter und unsere Familie hat eine Vorgeschichte mit Brustkrebs. Ich würde diesen Impfstoff gerne meinen Töchtern geben können, um ihr Risiko zu verringern.“ Hoffentlich wird das in Zukunft möglich sein. (law)

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