„War nicht überzeugt, dass das notwendig ist“
Impf-Skeptiker überlebt dank Impfung Corona-Koma
Vor einem Jahr sah Siegfried Rütten aus Idafehn im Landkreis Leer, Niedersachsen, die Corona-Impfung noch kritisch. Er lässt sich nur impfen, um seine Freiheiten und das gesellschaftliche Leben wieder zu bekommen. Dann erkrankt der Rentner im November an Corona, hat einen schweren Verlauf und muss im Krankenhaus künstlich beatmet werden.
Wie sich der ehemalige Sportlehrer mit Physiotherapie wieder ins Leben zurückkämpft, sehen Sie im Video.
Kurz vor dem Booster-Termin kam die Infektion

Bereits im Frühsommer lassen sich die Eheleute Rütten impfen. Ein halbes Jahr später steht der Termin zur Booster-Impfung an, doch dazu kommt es nicht mehr: Beide stecken sich vermutlich auf einer Veranstaltung mit dem Corona-Virus an. Doch da sie beide geimpft sind, denken sie gar nicht an eine schwerwiegende Infektion: „Ich habe eine Erkältung gekriegt und habe immer gedacht, du hast ne Grippe. Ne Grippe hat man ja schon mal und an Corona habe ich erst gar nicht gedacht, weil ich ja geimpft war“, erinnert sich Siegfried Rütten.
Blackout im Krankenhaus

Wegen der vermeintlichen Grippe testet Siegfried Rütten sich mit einem Schnelltest. Dann der Schock: Trotz zweifacher Impfung ist der Test positiv! Sein Zustand wird innerhalb weniger Tage rapide schlechter. Er bekommt keine Luft mehr, hat hohes Fieber. Sein Hausarzt überweist ihn schließlich ins Krankenhaus. Für Siegfried Rütten die Rettung in letzter Sekunde: „Dann sind wir dahin gefahren und ich weiß noch, wie ich hereingekommen bin, dass mich zwei oder drei Personen in blauen Anzügen in Empfang genommen haben und danach ist bei mir eigentlich Blackout.“
Der 76-Jährige muss um sein Überleben kämpfen: Drei Tage lang liegt er im künstlichen Koma und muss insgesamt drei Wochen im Krankenhaus bleiben. Seine Ehefrau Heike kann ihn nicht besuchen – auch sie ist Zuhause in Corona-Quarantäne: „Da habe ich mir mächtig Sorgen gemacht. Ich habe hier manchmal alleine gesessen und gedacht, das ist alles ein ganz böser Traum.“
Impfung als Lebensretter
Der böse Traum trifft Siegfried Rütten schwer, doch er kämpft sich ins Leben zurück. Heute, über zwei Monate nach seiner Infektion, ist er in medizinischer Behandlung und lässt sich regelmäßig untersuchen. Vor allem mögliche Spätfolgen der Infektion sollen so frühestmöglich erkannt werden. Glücklicherweise ist Siegfried Rütten auf einem sehr guten Weg der Besserung und auch sein Arzt Sven Wacker ist sich sicher, dass sein Patient einen Schutzengel hatte: „Er war ja nur zwei mal geimpft, aber immerhin zwei mal geimpft und das hat ihm wahrscheinlich das Leben gerettet. Dass er nur so kurz beatmet werden musste, dass die äußeren Maßnahmen so gut gegriffen haben, das wäre ohne die Impfung nicht möglich gewesen."
Eine schreckliche Erfahrung, aus der Siegfried Rütten die klare Lehre zieht: „Wenn die Fachleute sagen, ihr sollt euch impfen lassen, dann macht das bitte!"