Schwere Nebenwirkung
Corona-Impfung mit AstraZeneca – Mann bekommt lebenslange Entschädigung

Über 1.700 Euro alle zwei Monate – für eine Impfung!
Die Corona-Pandemie tobt im März 2021 noch gewaltig in Europa. In Italien erhält ein heute 37-jähriger Patient eine Impfung mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca. Doch anders als bei den allermeisten Menschen gibt es bei ihm heftige und langwierige Nebenwirkungen. Jetzt hat ein Gericht entschieden: Der Patient bekommt eine hohe Entschädigungszahlung.
Nach AstraZeneca-Impfung: Thrombose!
Der Mann bekommt zwei Wochen nach der ersten Impfung ein Hämatom auf der rechten Seite des Brustkorbs. Nach der zweiten Impfung, circa drei Monate später, bemerkt er rote Flecken an seinen Knöcheln und blaue Flecken an seinem Gesäß, berichtet der italienische Nachrichtensender Rai.
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Alarmiert geht der Mann ins Krankenhaus. Dort stellen die Ärzte eine sogenannte immunvermittelte Thrombozytopenie fest. Bei dieser Krankheit verringern sich die roten Blutplättchen drastisch. Dadurch nimmt auch die Gerinnungsfähigkeit des Blutes ab. Im November erleidet der Mann eine Thrombose im rechten Arm. In dem Fall spricht man von einer Thrombose-mit-Thrombozytopenien-Syndrom (TTS).
Der Scheck kommt alle zwei Monate
Jetzt hat ein Gericht „den ursächlichen Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Auftreten der gemeldeten Pathologien festgestellt“, so zitiert Rai Codacons, einen italienischen Verein zum Verbraucherschutz, an den sich der Mann gewandt hatte. Auch das behandelnde Krankenhaus sowie das zuständige Gesundheitsamt (Azienda Sanitaria Locale) hätten signalisiert, dass der Patient einen Anspruch auf Entschädigung habe. Wegen „dauerhafter Beeinträchtigung der psychophysischen Integrität“, schreibt Rai.
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Alle zwei Monate wird der Mann künftig einen Scheck in Höhe von 1.740,77 Euro bekommen, schreibt Codacons. Dass der Impfstoff von AstraZeneca in seltenen Fällen zu TTS führen kann, ist bereits seit 2021 bekannt und im Beipackzettel vermerkt.
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AstraZeneca zieht Zulassung für EU zurück
Die Entscheidung des italienischen Gerichts fällt in eine Zeit, in der AstraZeneca ohnehin seinen Covid-19-Impfstoff vom Markt nimmt. In der EU hat das Mittel bereits keine Zulassung mehr. Allerdings spielen Sicherheitsbedenken dafür keine Roll, schreibt der ARD-faktenfinder. Zweifel an Sicherheit oder Wirksamkeit habe es nie gegeben. Die Rücknahme der Marktzulassung habe vielmehr schlicht mit kommerziellen Gründen zu tun. Der Impfstoff sei in Europa einfach nicht mehr gefragt. (eon)