Mutter warnt andere Eltern
Seltsame Beule an Babys Kopf entpuppt sich als Meningitis

Besser immer direkt zum Arzt!
Als ihr Baby eine seltsame Beule am Kopf entwickelt, beschließt eine Mutter, sofort zum Arzt zu gehen. Zum Glück! Unbehandelt hätte die Beule den Tod ihres Babys bedeuten können.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp – HIER direkt ausprobieren!
Meningitis kann tödlich verlaufen
Denn Sage, so der Name des Babys, war wirklich schwer krank: Sie litt an Meningitis, also einer Hirnhautentzündung! Im Krankenhaus wurde sie sofort behandelt. Die australische Erste-Hilfe-Organisation Tiny Hearts Education veröffentlichte jetzt das Video von Sage auf Instagram, um andere Eltern zu warnen.
„Gestern habe ich bemerkt, dass die Fontanelle meiner Tochter hochgezogen war“, erinnert sich die Mutter. „Am Ende hatte sie 15 schlimme Krämpfe.“ Fontanellen sind die weichen Stellen am Kopf eines Säuglings, an denen die Knochenplatten, aus denen der Schädel besteht, bisher nicht zusammengewachsen sind. Es ist normal, dass Säuglinge diese weichen Stellen haben, die man an der Ober- und Rückseite des Kopfes sehen und fühlen kann.
Eine Meningitis ist eine Infektion der Hirn- und Rückenmarkshäute. Sie kann tödlich verlaufen, wenn sie nicht schnell behandelt wird. Sie kann zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen und bleibende Schäden am Gehirn oder an den Nerven verursachen. Der Mutter war „nicht einmal bewusst“, dass eine vergrößerte Fontanelle ein Anzeichen für eine ernste Erkrankung ist.
Lese-Tipp: Rattenlungenwurm-Infektion! Die kleine Elowen überlebte nur knapp
Im Video: Was ist eine Meningitis?
Meningitis bei Kindern: Im Frühstadium ist es nicht einfach, die Symptome eindeutig zu erkennen
Laut dem Präventivmediziner und Medizinjournalisten Dr. Christoph Specht ist es vor allem im Frühstadium gar nicht so einfach, die Symptome eindeutig zu erkennen.
„Es gibt einige Meningitis-Symptome, aber die sind nicht so eindeutig. Am Anfang haben die Kinder ein richtiges Krankheitsgefühl mit Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Erst später kommt es zu Benommenheit“, erklärt der Arzt.
„Wenn es im weiteren Verlauf zu Teilnahmslosigkeit und Abwesenheit kommt, ist es schon sehr ernst“, ergänzt der Mediziner. Eltern sollten daher bereits unspezifische Symptome unbedingt vom Kinderarzt abklären lassen. Ein typisches Symptom der Hirnhautentzündung ist laut dem Mediziner auch die „Nackensteifigkeit“, die bei Kindern allerdings meist nicht so stark ausgeprägt sei. Aber auch dieses Symptom trete erst im späteren Verlauf der Meningitis auf.
Lese-Tipp: Kleinkind (1) stirbt an Pneumokokken-Meningitis! Mutter kämpft für neue Impfung
Eure Erfahrung ist gefragt!
Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
STIKO empfiehlt Pneumokokken-Impfung für alle Säuglinge
Umso wichtiger sei es, dass Eltern ihre Kinder vorbeugend gegen die Krankheit impfen lassen. Die Impfung gehört zu den vorgesehenen Kinderimpfungen. Die STIKO empfiehlt daher die Pneumokokken-Impfung für alle Säuglinge.
„Die Pneumokokken-Impfung schützt sehr gut vor der Erkrankung und sollte ab dem 2. Monat erfolgen. Zwei weitere Impfungen sind notwendig. Die zweite Impfung nach vier Monaten und die dritte nach elf Monaten. Erst dann hat das Kind einen vollständigen Impfschutz gegen den Pneumokokken-Erreger“, so der Mediziner.
Der Erfolg der Pneumokokken-Impfung sei auch der Grund dafür, dass Kinder in Deutschland heute nur noch selten an einer Hirnhautentzündung sterben.
Ab zwei Jahren können Kinder auch gegen Meningokokken A und C geimpft werden. Auch zu dieser Schutzimpfung rät Dr. Specht. Eltern sollten sich frühzeitig beim Kinderarzt über die empfohlenen Schutzimpfungen für Kinder informieren und beraten lassen, so der Mediziner abschließend.(mjä/ija)