Volle Keller, Schlammmassen, HangrutscheVor allem im Südwesten: Heftige Unwetter mit Starkregen

Das war kein normaler Sonntagabend: Starkregen hat in vielen Teilen im deutschen Südwesten für Chaos gesorgt. Keller liefen voll, Schlamm wälzte sich durch die Straßen, Hänge rutschten ab, Flüsse traten über die Ufer. Auf der Autobahn A3 gab es im Starkregen einen schweren Unfall. Besonders betroffen: Der Zollernalbkreis mit Balingen. Und: Auch für Montag bestehen Warnungen.

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Menschen in ihren Häusern eingeschlossen

07.05.2023, Baden-Württemberg, Esslingen: Die Feuerwehr ist in Esslingen im Einsatz, nachdem ein Blitz in ein Haus eingeschlagen hatte. Der Dachstuhl habe gebrannt, berichtete die Polizei Reutlingen. Der Sachschaden wird auf 100 000 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand. (Zu dpa «Unwetter richtet Schäden im Zollernalbkreis an - Bewohner eingesperrt») Foto: Sdmg/SDMG/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.
textquelle: sdmg, dpa, Sdmg

Vor allem das beschauliche Balingen im Zollernalbkreis wurde am Sonntag von Unwettern heimgesucht: Bewohner waren sogar zeitweise in ihren Häusern eingeschlossen. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz. Durch starken Regen seien am späten Nachmittag in Balingen Bäche über die Ufer getreten und Straßen überflutet worden, sagte der Kommandant der Feuerwehr vor Ort. Die Gartenschau Balingen schloss wegen des Unwetters um 15.00 Uhr ihre Pforten vorzeitig. Verletzt wurde aber niemand.

Auch der Zugverkehr war zwischenzeitlich betroffen. Die Eyach war über die Ufer getreten. Es handelt sich um einen Nebenfluss des Neckars. Der normale Pegel liege in Balingen bei 30 bis 60 Zentimeter, so Rebholz. Am Sonntag stand er bei 2,08 Metern. „Alle fünf bis zehn Jahre haben wir so ein Starkregenereignis“, sagte Rebholz weiter.

Im Westerwald tobten sich die Unwetter aus

07.05.2023, Baden-Württemberg, Dürmentingen: Einsatzkräfte der Feuerwehr reinigen mit Schaufelader, Wassersauger und Schaufeln eine vom Starkregen überflutete und verschmutzte Straße in Hailtingen. Foto: Thomas Warnack/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Unwetter über Oberschwaben: Am Sonntag liefen Keller voll und Straßen wurden gesperrt.
warnack, dpa, Thomas Warnack

Heftiger Starkregen hat auch im Landkreis Altenkirchen im Westerwald für überschwemmte Straßen und Hangrutsche gesorgt. Rund 250 Kräfte der Feuerwehr, Polizei, des Technischen Hilfswerks (THW) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) waren im Einsatz. Das DRK betreute rund 30 Menschen im Bürgerhaus in Daaden, die aus ihren Häusern evakuiert werden mussten. Am Abend waren einige Straßen und Keller durch den Starkregen überschwemmt worden. Kleinere Hangrutsche sorgten zudem dafür, dass teils Geröll auf den Straßen landete. Den Angaben zufolge wurde der Bahnverkehr zwischen Daaden und Betzdorf eingestellt.

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Unfälle auf der A3 durch Starkregen

07.05.2023, Baden-Württemberg, Stuttgart: Starkregen behindert die Sicht für Autofahrer auf der Bundesstraße 10 im Stuttgarter Stadtbezirk Wangen. Foto: Andreas Rosar/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auf der A3 kam es wegen des heftigen Regens zu Unfällen.
Andreas Rosar wst, dpa, Andreas Rosar

Die starken Regenfälle richteten am Sonntag auf der Autobahn 3 in Richtung Köln Chaos an. Ein 50-jähriger Mann fuhr auf Höhe Krunkel im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) im plötzlich einsetzenden heftigen Regen auf das Heck eines vor ihm fahrenden Autos auf. Kurz darauf gab es einen weiteren, ähnlichen Unfall. Eine 51-Jährige fuhr wegen des Staus und des Starkregens auf das Auto vor ihr auf. Sie wurde schwer verletzt, die Beifahrerin des vorderen Autos leicht. Beide kamen ins Krankenhaus. Die Autobahn war in Richtung Köln für etwa anderthalb Stunden gesperrt.

Und am Montag geht es weiter

Besonders im Südwesten ist die außergewöhnliches Wetterlage noch nicht vorbei. „Es ist eigentlich noch viel zu früh für solche Unwetter“, urteilte wetter.de-Meteorologe Carlo Pfaff. Aber auch heute wird es wieder schwülwarm, die Zutaten für heftige Unwetter liegen also bereit.

„Im Westen und Süden wolkiger mit Schauern und teils kräftigen Gewittern. Stellenweise sind Starkregen, Hagel und Sturmböen möglich. An einzelnen kleineren und mittleren Flüssen in Rheinland-Pfalz besteht in diesem Zusammenhang für die nächsten 24 Stunden eine Hochwasserwarnung“, sagte wetter.de-Meteorologe Martin Pscherer.

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(osc)