„Die Lebensumstände sind hier fürchterlich!”

Zwischen Dreck und Ungeziefer – Katastrophale Zustände in Göttinger Gebäudekomplex

Das Gebäude an der Groner Landstraße in Göttingen strotzt vor Müll und Ungeziefer.
Die Wohnungen an der Groner Landstraße in Göttingen strotzen vor Müll und Ungeziefer.
dpa

Das stinkt zum Himmel!
Ein Wohnblock in Göttingen (Niedersachsen) versinkt im Chaos. Im Treppenhaus stapelt sich Abfall, der Hof gleicht einem Autofriedhof. Für die Mieter wird das Wohnen zum Horror. Und niemand fühlt sich zuständig.

Seit Jahren verschlechtert sich der Zustand

„Das ganze Gebäude strotzt vor Müll, die Wohnungen sind teilweise ausgebrannt, teilweise einfach komplett vermüllt”, erzählt Sebastian Fesser der Presseagentur dpa. Er ist einer von insgesamt 70 Eigentümern der 432 Wohnungen in dem Gebäudekomplex westlich der Göttinger Innenstadt: „Das ganze Haus stinkt. Es ist jetzt egal, wo wir im Haus gewesen sind, es stinkt bestialisch. Die Lebensumstände sind hier fürchterlich.” Schon länger würden Mieter von Ungeziefer, kaputten Aufzügen und unhaltbaren Zuständen berichten, seit Jahren verschlechtere sich der Zustand. Und dabei leben in den Wohnungen mehr als 700 Menschen!

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Im Video: Zwischen Müll und Drogen

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Seit Insolvenz kein Geld für Reparaturen

Der Haupteigentümer, dem 80% der Wohnungen gehören, ist seit 2023 insolvent. Seitdem fehlt es an Geld, um etwa Aufzüge und Wohnungen zu sanieren oder den ganzen Müll der Mieter zu entsorgen. Die Stadt Göttingen sieht vor allem die Eigentümer in der Pflicht, prüft aber auch, selbst aktiv zu werden: „Ein wichtiges und sehr nachhaltiges Instrument wäre, den Vermieter*innen von Leistungsbeziehenden die Kostübernahme der Mieter aufgrund der Wohnverhältnisse versagen zu können”, so die Stadt auf RTL-Anfrage. Kurzfristig könnten aber wohl nur Mieter und Vermieter gemeinsam anpacken, um die Situation endlich zu verbessern. (dpa, fga)