Saugstark, sauber, sinnvoll?
Saugroboter unter 200 Euro im Test – einer wischt alle(s) weg!
In der Bude wimmelt es von Wollmäusen, der Boden klebt – und ich kann entspannt die Füße hochlegen!
Ein Traum-Szenario, mit dem die Hersteller von Saugrobotern nur allzu gerne ihre Produkte bewerben. Tatsächlich können viele Modelle mittlerweile nicht nur saugen, sondern sogar wischen – und das bei einem Kaufpreis von teilweise unter 200 Euro. Aber halten die Geräte wirklich, was sie versprechen? Familie Schulz aus Berlin hat vier günstige Saugroboter dem Härtetest unterzogen. Das Ergebnis ist zumindest in einem Fall eine saubere Sache, wie ihr im Video oben sehen könnt.
Der große Saugroboter-Test 2025 – so haben wir die verschiedenen Modelle gecheckt
Katharina Schulz lebt gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Berlin. „Ich sauge definitiv mindestens einmal am Tag! Teilweise mehrmals, nachdem wir gegessen haben”, sagt sie. Auch der Wischmopp kommt täglich zum Einsatz – ein Saugroboter mit Wischfunkion wäre also der perfekte Alltagshelfer. Gemeinsam mit ihrem Mann testet sie, wie gut sich die vier Saugroboter in Sachen Orientierung schlagen, also Hindernisse erkennen und wieder zurück in die Station finden. Außerdem dürfen die Kids ordentlich rumkrümeln und kleckern: Wir testen, ob die Geräte den Dreck wirklich einsaugen und wegwischen, oder nur verschmieren und verteilen. Außerdem messen wir die Lautstärke sowie die Akkulaufzeit bei höchster Stufe und die Ladedauer.
Unterstützung bekommt Familie Schulz dabei von Jonas Schmidt, er ist Experte für Elektrogeräte im Bodensortiment.
Diese Saugroboter haben wir getestet
Diese vier verschiedenen Modelle haben zum Testzeitpunkt alle unter 200 Euro gekostet und hatten mindestens 250 Bewertungen auf gängigen Plattformen:
Was alle gemeinsam haben: Die Lautstärke beträgt jeweils unter 80 Dezibel und ist damit in einem guten Rahmen. Auch die Ladedauer ist mit vier bis sechs Stunden bei allen Modellen im Normbereich. Das Ausleeren der Filter klappt ebenfalls kinderleicht. Daumen hoch!
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Unser Saugroboter-Testsieger: Der Honiture Vacuum Cleaner Robot für 199 Euro
Das Modell von Honiture überzeugt unsere Test-Familie in allen Kategorien: Der Saugroboter erkennt Hindernisse wie herumliegende Socken, Schuhe und Kuscheltiere, außerdem hängt er sich nicht an Stühlen auf und findet zuverlässig zurück in die Ladestation. Auch beim Saug- und Wischtest liefert das Gerät die besten Ergebnisse: Krümel, Marmelade und Ketchup sind auf Fliesen kein Problem, auch Übergänge zum Teppich meistert der Roboter problemlos, einzig in den Fugen bleiben kleine Rückstände von Mehl und Ketchup zurück. Letzteres hängt aber nicht – wie bei allen anderen Modellen in unserem Test – in den Bürsten fest, sondern „auf jeden Fall so, wie es auch beim Saugroboter sein soll: im Mopp selbst“, erklärt Elektrogeräte-Experte Jonas Schmidt. Mit einer Akkulaufzeit von 75 Minuten hält der Honiture-Roboter in unserem Test zudem am längsten durch.
Unser Preis-Leistungs-Tipp: Lubluelu Robot Vacuum Cleaner für 137 Euro
Auch das Modell von Lubluelu kann Familie Schulz in vielen Testkategorien überzeugen. Der Saugroboter orientiert sich allerdings nicht über eine Kamera wie die anderen Geräte, sondern über einen Scan des Raumes. Den fertigt der Roboter selbstständig an, die Karte wird dann in der dazugehörigen App angezeigt. „Ich bin guter Dinge, dass er auch die Socke erkennt“, sagt der Experte – und hat recht! Orientierung ist für den Saugroboter von Lubluelu kein Problem, gleiches gilt für die Saugleistung. Einzig beim Wischen gibt es einen Minuspunkt, da doch Ketchup-Reste in der Bürste auf der Unterseite des Roboters hängen bleiben. Die Akkulaufzeit ist mit 65 Minuten ein bisschen kürzer als beim Honiture-Modell.
Beide haben eine Saugleistung von mehr als 3.000 Pa – das ist die Maßeinheit für den Unterdruck, die angibt, wie stark der Roboter ziehen kann. So viel sollte ein Saugroboter laut unseres Experten mindestens aufweisen.
MEDION Smarter Saugroboter S30 SW für 129 Euro
Der Saugroboter von Medion hat in unserem Test mit Familie Schulz immer wieder mit Verbindungsproblemen zum WLAN zu kämpfen, sodass eine Fehlermeldung angezeigt wird. Den Orientierungstest können wir allerdings dennoch vor Ort machen: Den besteht er nur zum Teil, da sich der Roboter zwar relativ strukturiert durch den Raum bewegt, gewisse Hindernisse aber nicht erkennt und sich zum Beispiel an einem Stuhlbein aufhängt. Wir wiederholen den Saug- und Wischtest am nächsten Tag in der Redaktion, diesmal klappt es mit der Internet-Verbindung besser. Das Medion-Modell saugt und wischt zuverlässig, allerdings bleiben auch hier Ketchup-Rückstände in den Bürsten hängen. Die Akkulaufzeit beträgt in unserem Test 65 Minuten. Mit 2700 Pascal Saugstärke liegt der Saugroboter knapp unter der Grenze von 3000 Pascal, die für unseren Experten das Minimum darstellt.
Thamtu G2 Robot Vacuum Cleaner für 75 Euro
Der Thamtu-Saugroboter mit Wischfunktion ist das mit Abstand günstigste Modell in unserem Test, kann Familie Schulz und den Elektrogeräte-Experten aber nicht überzeugen. Sowohl bei der Orientierung als auch bei der Saug- und Wischleistung gibt es Probleme: Der Roboter erkennt beispielsweise die Socke nicht als Hindernis, sondern versucht, das Textilstück aufzusagen. Auch beim Übergang von Fliesen zu Teppich strauchelt das Modell: „Hier kommt einfach wieder aufgrund des niedrigen Preises die niedrige Saugfähigkeit zum Tragen. Hätte er eine stärkere Saugleistung, wäre auch die Kante von Fliese zu Teppich kein Problem“, sagt Jonas Schmidt. Beim Wischtest verschmiert das Modell Marmelade und Ketchup mehr, als dass es die Flecken sauber macht. Mit 60 Minuten Akkulaufzeit bei voller Stärke ist der Thamtu im Vergleich zu den anderen Geräten am schnellsten entladen.
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Saugroboter im Test – unser Fazit
Einen guten Saugroboter, auch solche mit Wischfunktion, gibt es schon für unter 200 Euro. Zum Teil sind die Preise für die von uns getesteten Produkte nach unserem Testzeitraum sogar noch einmal deutlich gesunken. Beim Kauf sollte man grundsätzlich auf eine Saugleistung von mindestens 3000 Pa achten. „Aus meiner Sicht muss man es eben als eine Unterstützung und keinen Ersatz im Haushalt betrachten”, sagt Elektrogeräte-Experte Jonas Schmidt abschließend. Dann könne man auch mit günstigen Modellen viel Freude haben – so wie Familie Schulz aus Berlin.
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