Arzt erklärt, wie sehr auch ihr aufpassen müsstEx-Klose-Sturmpartner Klasnic (45) durch Schmerzmittel in der Karriere todkrank

Ivan Klasnic und Miroslav Klose 2005 bei einem Match
Ivan Klasnic und Miroslav Klose haben jahrelang zusammen Fußball gespielt, wie hier 2005 bei einem Match in Bremen.
Bongarts/Getty Images

Er hat Trophäen gewonnen, doch seine Gesundheit verloren.
Ivan Klasnic, ehemaliger Fußballprofi von Werder Bremen, lebt mit seiner dritten Spenderniere. Der 45-Jährige ist bereits als Leistungssportler nierenkrank, bekommt jedoch Schmerzmittel verschrieben, die seine Organe endgültig zerstören – und Klasnic todkrank machen.

Ex-Fußballstar Klasnic ist wegen Schmerzmitteln todkrank

Sagt euch das Schmerzmittel Diclofenac etwas? Ihr kennt es vermutlich unter einem anderen Namen: Voltaren. Ex-Werder-Bremen-Star Ivan Klasnic kennt es sehr gut, sowohl als Salbe als auch in Tablettenform. Der 45-Jährige bekommt das Schmerzmittel während seiner Zeit als Fußballstar laufend verschrieben – und das, obwohl er bereits mit einer Nierenerkrankung diagnostiziert war und seine Ärzte wussten, dass Diclofenac die Nieren schädigt.

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Hätte er selbst davon gewusst, hätte er das Schmerzmittel nicht genommen, sagt der Ex-Sturmpartner von Miroslav Klose nun in der ARD-Doku Hirschhausen und der Schmerz. „Aber wenn der Arzt einem sagt, man sei gesund, denkst du nicht nach, ob du das nehmen solltest.“ Ohne Schmerzmittel sei professioneller Sport auch nicht möglich, schiebt er nach.

Ivan Klasnic, Werder Bremen, 2024
Ivan Klasnic, ehemaliger Werder-Bremen-Star, ist schwer nierenkrank.
Getty Images/Max Ellerbrake

Doch für Klasnic ist der Sport auch mit Schmerzmitteln irgendwann nicht mehr möglich. Die Nieren des Sportlers versagen, immer und immer wieder. Mittlerweile lebt er mit seiner dritten Spenderniere.

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Wie gefährlich sind Schmerzmittel wirklich?

Das hätte auch so kommen können, wenn Klasnic ein anderes Schmerzmittel verschrieben bekommen hätte. Denn laut Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht schädigen die meisten Schmerzmittel – zum Beispiel auch Ibuprofen – vor allem die Nieren und den Magen.

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Tatsächlich braucht einer von zehn Menschen, die auf eine neue Niere warten, nur wegen Schmerzmitteln ein neues Organ. „Deshalb sagt man bei Schmerzmittel: Maximal so viel, wie nötig, aber die Dosis so gering wie möglich“, erklärt Specht bei RTL.

Wer Schmerzmittel einnimmt, ohne vorher zum Arzt zu gehen, sollte sich zudem an folgende Regel halten: „Maximal vier Tage lang kann man Schmerzmittel nehmen, danach sollte man einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären.“ Nur dann kann der Schmerz auch möglichst effektiv behandelt werden, ohne die eigene Gesundheit noch mehr zu gefährden.

„Was ich durchgemacht habe, wünsche ich nicht jedem”

Das war bei Klasnic jedoch definitiv nicht der Fall. Dass seine Ärzte ihm Diclofenac gegeben haben, obwohl sie von den Nebenwirkungen und seiner Nierenerkrankung wussten, macht ihn wütend. „Was ich durchgemacht habe, wünsche ich nicht jedem“, sagt er.

2008 reicht Klasnic Klage am Bremer Landgericht gegen die damaligen Vereinsärzte von Werder Bremen ein, erst zwölf Jahre später einigt man sich auf einen Vergleich von 4,5 Millionen Euro Schadensersatz. Für Klasnic trotzdem nur eine Geste. „Jedes Geld, das du bekommst, wird deine Gesundheit nie wieder zurückbringen.“ Er sei todkrank und wisse nicht, wie lange er noch lebe. „Man muss dankbar sein, auch wenn ich krank bin.“ Dankbar, dass er das Leben immerhin noch erleben dürfe.

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, ARD-Doku „Hirschhausen und der Schmerz”