Vom Aussterben bedrohtIgel, Vögel, Wildtiere im Winter - so helft ihr den Tieren und dem Artenschutz

Hedgehog, (Scientific name: Erinaceus Europaeus) Wild, native, European hedgehog in Autumn foraging on a fallen log with colourful orange and yellow leaves.  Horizontal.  Space for copy.
Igel müssen Speck ansetzen vor dem Winterschlaf. Sie gehören zu den geschützten Arten.
ANNETTE PYRAH, iStockphoto

Ein harter Winter gefährdet viele Tiere vor unserer Haustür
Die kalte Jahreszeit kann auch hart für die heimischen Tierarten werden. Da sind auch wir gefragt. Aber ist es sinnvoll, Vögel ganzjährig zu füttern? Wie bereitet man Igeln ein Zuhause für die Überwinterung? Unser Video gibt euch die wichtigsten Tipps.

Artensterben vor der Haustür verhindern: So helft ihr Igeln & Co

Viele Tierarten sind gefährdet - und zwar auch bei uns vor der Haustür

Um 69 Prozent sind die Bestände wildlebender Wirbeltier in den vergangen 50 Jahren geschrumpft, hat der World Wildlife Fund (WWF) ermittelt. Der Rückgang der Artenvielfalt betrifft aber längst nicht nur exotische Tiere, sondern auch heimische Tierarten. Die Gründe: Klimawandel, monokulturelle Landwirtschaft, anhaltende Dürren. In Deutschland vom Aussterben bedroht: Feldhasen und -hamster, Pinselohrluchse, Itisse, Kiebitze, Schweinswale, aber auch für Wildkaten, Baummarder, Kegelrobben und viele Eidechsen, Kröten- und Salamanderarten sieht es nach Auskunft der Tierschützer nicht gut aus. Auch Bienen und viele Schmetterlingsarten sind in Gefahr.

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Eichhörnchen, Vögel, Igel - wie kann ich Tieren im Winter helfen?

Auch wenn sie vielleicht nicht konrekt vom Aussterben bedroht sind: Harte Winter oder starke Temperaturschwankungen maches es auch anderen wild lebenden Arten wie Eichhörnchen oder Igeln schwer, genug Nahrung und einen Unterschlupf für die Winterruhe zu finden. Gerade wenn durch Extremtemperaturen Bäume vertrocknet sind, finden kleine Nagetiere oder Eichhörnchen weniger Nüsse und Samen in den Wäldern. Fallen die Temperaturen plötzlich, kommen die Tiere durch den gefrorenen Boden oft nicht mehr an die Vorräte. Experten raten, in solchen Fällen Tieren gezielt durch Zufütterung zu helfen.

Nicht jedes Futter ist für Eichhörnchen und Vögel gesund

Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, sondern Winterruhe. Das heißt, dass wir sie oft draußen nach ihren Vorräten suchen sehen. Aber Vorsicht: Auch wenn Eichhörnchen gern Erdnüsse futtern, so sind diese doch nicht gesund für die Tiere. Eicheln hingegen sind für die roten und grauen Hörnchen zu bitter. Setzen Sie auf Walnüsse und Haselnüsse, die Sie am besten in einem speziellen Eichhörnchen-Häuschen anbieten. Wie das am besten aussieht und woraus Sie sonst noch achten sollten bei ihren flauschigen Gästen im Garten, erklärt die Expertin in unserem Video.

So helft ihr Igeln über den Winter

Auch bei Igeln, die es sich in unserem Garten gemütlich machen, ist einiges zu beachten: Milch oder Speisereste vertragen die stacheligen Vierbeiner zum Beispiel gar nicht. Besser: Trinkwasser, Katzen-Feuchtfutter und ein Rührei. Es gibt auch spezielles Igelfutter zu kaufen.

Igel sollten Sie generell nur einsammeln oder mit Futter versorgen, wenn sie im Winter noch kein Plätzchen für ihre Winterruhe gefunden haben, weil sie noch nicht genug Gewicht angesetzt haben oder weil sie verletzt sind. Fragen Sie bei einem Tierheim, einem Tierarzt oder einer Igelstation um Rat, wenn Sie unsicher sind, ob ein Igel Ihre Hilfe benötigt. Wenn es friert oder schneit, sollte man mit dem Zufüttern aufhören, weil der Winterschlaf durch den Nahrungsmangel ausgelöst wird – normalerweise ab Mitte November. Durch das Essensangebot wird der Igel sonst künstlich wachgehalten.

Igel kommen am liebsten in naturnahe Gärten mit abwechslungsreicher Bepflanzung und vielen Verstecken. Da finden sie genug zu essen – Käfer, Würmer, Spinnen, Schnecken. „Vor allem Laub-, Reisig- und Holzhaufen bieten ihm willkommenen Unterschlupf“, empfiehlt der Naturschutzbund Nabu. Es gibt auch fertige Igelhäuschen mit einer rattensicheren Türöffnung – etwas Laub obendrauf macht sie noch attraktiver für die stacheligen Tiere. Vorsicht mit dem Laubbläser – der ist nämlich eine echte Gefahr für Igel, die es sich gern in Laubhaufen gemütlich machen. Igel gehören übrigens zu den geschützten Tierarten.

Auch Vögel können im Winter unsere Hilfe brauchen

Auch für die Vögel beginnt mit dem Wintereinbruch oft ein Überlebenskampf. Je kleiner ein Vogel ist, desto schwerer kann er seine Körpertemperatur bei Minusgraden halten. Und er verbraucht dafür wertvolle Energie. Damit gerade kleine Wildvögel tagsüber ihre Fettreserven wieder auffüllen können, können wir sie mit Fütterungsplätzen unterstützen. Der Nabu rät dazu, eher Futtersilos anzubieten als die klassischen Vogelhäuschen. Tabu sind Essensreste wie Brot. Besser sind Haferlocken, mit Fett angereichert, oder Sonnenblumenkerne.

Lese-Tipp: So füttern wir Vögel richtig