Süß und salzig zugleich

Schlemmen mit Maronen: Rezepte für Herbst-Genuss!

Dessert Montblanc - das Topping ist aus Maronenpüree
Dessert Montblanc - das Topping ist aus Maronenpüree.
iStockphoto
von Mireilla Zirpins

Wer futtert sie nicht gern geröstet, wenn es im Herbst kälter wird?
Doch Maronen, die zu den Buchengewächsen gehören, können viel mehr. Wir zeigen euch, wie ihr Esskastanien in der Küche nicht nur als Beilage richtig in Szene setzt, sondern auch als Hauptdarstellerin – ob in der Suppe und im Beilagen-Mix, als Hauptspeise oder in einem süßen Dessert.
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Esskastanien schmecken solo und in herzhaften wie süßen Gerichten

Gewöhnliche oder Rosskastanien sind hingegen runder und wirken kugeliger. Ihre Fruchthülle zeigt weniger und kürzere Stacheln.  Die beiden Baumarten sind übrigens nicht mal miteinander verwandt. Rosskastanien sind ungenießbar. Sie verursachen Übelkei
Rosskastanie (l.) und Esskastanie - man sieht den Unterschied deutlich
picture alliance

Sie sind nicht ganz so einfach zu finden wie die Rosskastanien, die im Herbst überall von den Bäumen plumpsen und sich prima zum Herstellen von Shampoo oder Waschmittel eignen. Aber wer ein bisschen sucht, findet in Parks oder im Wald auch Edelkastanienbäume.

Anders als die Rosskastanien mit ihrer stacheligen Fruchthülle, sind Esskastanien von vielen fluffigen Stacheln umhüllt und spitzer geformt. Und nur sie oder ihre etwas größeren Verwandten, die Maronen (oder Maroni), kann man essen.

Wenn man sich nicht von ihrer unscheinbaren Farbe abschrecken lässt, bekommt man mit der Marone einen wunderbaren Küchenallrounder. Denn sie macht in herzhaften wie in süßen Gerichten eine gute Figur und ist dazu noch richtig gesund.

Vorspeisen-Königin Marone: Suppe oder Salat sind ihr Ding

Man kann Maronen auch roh verzehren, aber erst gebraten oder gekocht entfalten sie ihr wahres Aroma. Mit einer Handvoll Esskastanien könnt ihr Herbst- oder Winter-Salat im Handumdrehen pimpen. Da reichen auch gekochte Maroni aus dem Glas*, in Olivenöl oder Butter angebraten.

Esskastanien passen super zu Radicchio, Frisee, Endivie und Thymian, Speck, Pilzen, Äpfel oder Trauben.

Auch eine Kastaniensuppe zaubert ihr im Handumdrehen – entweder ihr mischt sie unter euer liebstes Kürbissuppen-Rezept oder spendiert ihr ein Solo. Ein Rezept für ein Maronen-Süppchen findet ihr hier.

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Kastanien im Hauptgang: Im Veggie-Tofu-Burger oder im Risotto

Kastanien als Füllung in Gans oder Pute, im Sugo zur Pasta oder im Risotto kennt ihr vielleicht. Aber als Fleischersatz? Jawohl! Und was für einer. Kastanien sind zwar nicht arm an Kohlenhydraten, aber trotzdem richtig gesund. Sie sind glutenfrei und damit für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit bestens geeignet und enthalten deutlich weniger Fett als Nüsse, dafür aber viele Vitamine.

Als basisches Lebensmittel können sie sogar Sodbrennen lindern. Klassiker und Rezepte wie einen vegetarischen Hackbraten aus Pilzen und Maronen finden Sie im Buch „Kastanien“*, aus dem auch die folgenden beiden Rezepte stammen.

Kastanien-Tofu-Burger: Mit diesem Rezept gelingt's veggie und vegan

Außergewöhnlich und vegetarisch Kastanien-Tofu-Burger
Außergewöhnlich und vegetarisch: Kastanien-Tofu-Burger.
© Andreas Thumm (Freiburgi.Br.), aus „Kastanien“ von Erica Bänziger / FONA Verlag

Zutaten:

  • 200 g weicher (Seiden-)Tofu

  • 200 g gekochte Kastanien (frisch oder aus dem Glas)

  • 1 Strauss frische Kräuter (Petersilie sowie Thymian, Majoran und/oder Rosmarin)

  • 1-2 Eier

  • Schale von ½ Bio-Zitrone

  • Salz, Pfeffer, Olivenöl

Zubereitung:

  1. Tofu, Kastanien, Kräuter fein hacken oder im Mixer zerkleinern. Ei, Gewürze und Kräuter und Zitronenschale unterrühren.

  2. Aus der Masse kleine Puffer formen und in Olivenöl beidseitig für je 3 bis 4 Minuten braten.

Dazu passt: Salat, Brot, Kürbis- oder Rosmarinsauce. Wer’s vegan mag, verwendet statt der Eier Kichererbsenwasser, veganen Ei-Ersatz oder die „Geheimwaffe“ Flohsamenschalen*

Rezept für ein schmackhaftes Kastanien-Risotto mit Parmesan und Pilzen

Das perfekte Herbstessen: Pilz-Kastanien-Risotto
Das perfekte Herbstessen: Pilz-Kastanien-Risotto
© Andreas Thumm (Freiburgi.Br.), aus „Kastanien“ von Erica Bänziger / FONA Verlag

Zutaten:

  • 2 EL Olivenöl

  • 1 Zwiebel

  • 200 g Risottoreis

  • 100 ml Weißwein

  • frische gehackte Kräuter wie Petersilie, Thymian, Rosmarin, Salbei

  • 1 l heiße Gemüsebrühe

  • 200 g Kastanien gekocht (frisch, aus dem Glas oder TK)

  • 100 ml Sahne

  • etwas geriebener Parmesan oder Pecorino

  • Pfeffer, Salz

  • 300 g frische Pilze

  • 2 weitere EL Olivenöl

  1. Pilze putzen und in Scheiben schneiden. Beiseite stellen.

  2. Zwiebel schälen, fein hacken, in Olivenöl andünsten.

  3. Reis zufügen und glasig dünsten. Weißwein zugeben, nach und nach Gemüsebrühen angießen und unter ständigem Rühren garen. Nach ca. 10 Minuten Kräuter und gekochte Kastanien hinzugeben.

  4. Weitere 10 Minuten unter Flüssigkeitszugabe garen, bis der Reis bissfest ist.

  5. Zum Schluss mit etwas Sahne aufkochen lassen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.

  6. Pilze anbraten.

  7. Risotto mit den gebratenen Pilzen und geriebenem Käse servieren. Eventuell mit etwas Olivenöl besprenkeln.

Im Video: Rezepte für warme Herbst-Getränke

Kastanie und Marone als krönender Abschluss im Dessert

Mit Kastanienmehl lassen sich leckere Waffeln backen – perfekt mit Amaretto-Sahne und frischen Beeren. Oder mit Kastanienhonig. Gegarte Maronen lassen sich zu einer feinen Torte verarbeiten – eine tolle Alternative zu Mandeln oder Nüssen, die viele ja nicht vertragen. Hier schmeckt die Marone nur dezent durch.

Montblanc - DAS Dessert für Maronenfans
Montblanc - DAS Dessert für Maronenfans
istock

Maronen und Esskastanien eignen sich mit ihrer sanften Süße perfekt für Nachspeisen – allein oder in Kombination mit Sahne, Schokolade oder Früchten oder als Maronenpüree auf Crêpes. Mit Kastanienmehl lässt sich vorzüglich backen, zum Beispiel Kastanienwaffeln.

Perfekt zur Geltung kommt sie im französischen Dessertklassiker Montblanc (Foto) – unten Biskuit und Schlagsahne, obendrauf gekochte und mit Puderzucker und Vanille aromatisierte Maronen, die durch eine Spaghettitülle* gedrückt werden. Obendrauf thront eine glasierte Marone – eine teure Delikatesse. Aber lecker!

Wem das zu viel Süße und zu viel Sahne ist, gibt einfach etwas Maronencreme und Sahne oder Crème fraîche auf einen Pfannkuchen. Das ist weniger aufwändig und preiswerter.

Rezept für halbgefrorene Kastanien-Schoko-Mousse

Mh! Kastanien-Schokoladen-Mousse
Mh! Kastanien-Schokoladen-Mousse
© Andreas Thumm (Freiburgi.Br.), aus „Kastanien“ von Erica Bänziger / FONA Verlag

Zutaten:

  • 100 g Zartbitter-Schokolade

  • 400 g gesüßtes Kastanienpüree*

  • 200 g Mascarpone

  • 6-7 EL Amaretto oder Kastanienlikör

  • ½ TL Vanillepulver

  • 4 Orangen, evtl. Kastanienlikör

Zubereitung:

  1. Schokolade zerbröckeln und im Wasserbad schmelzen. Mit Kastanienpüree und Mascarpone glatt rühren. Mit Kastanienlikör und Vanillepulver aromatisieren. Im Tiefkühlfach fest werden lassen.

  2. Mit dem Orangenschäler* Streifchen von den Schalen abziehen. Die Orangen filetieren.

  3. Von der Mousse mit einem Eisportionier Kugeln abstechen. Noch gefroren auf den Orangenfilets anrichten, mit Likör beträufeln.

Die richtige Lagerung der Maronen

Eingeschweißte Maronen sind natürlich haltbar, aber sind euch die frischen Früchte mit Schale auch schon mal geschimmelt? Am besten ist es, wenn ihr sie sofort verzehrt oder für wenige Tage in einem Papiersäckchen, bei Raumtemperatur oder im Gemüsefach des Kühlschranks lagert.

Gegarte Maronen könnt ihr auch einfrieren. Dazu die Früchte eine halbe Stunde wässern, damit sie sich besser mit einem Messer schälen lassen. Dann vier Minuten in kochendem Wasser blanchieren. Abkühlen lassen. Bei Minus 18 Grad halten sie sich bis zu einem Jahr. Aber dann gibt es ja schon wieder frische Kastanien!

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