Namensforscher klärt auf
Helga und Karl oder Susanne und Michael? Wie Omas und Opas von heute heißen

Oma Helga, Opa Hans? Diese Zeiten sind passé!
Wie heißen eigentlich die Großeltern von Babys und Kleinkindern heutzutage? Fakt ist: Namen wie Ingrid, Marianne, Gerhard und Horst sind auf der Liste aktuell kaum mehr zu finden. Warum das so ist und wie Omas und Opas derzeit heißen - der norddeutsche Namensforscher Knud Bielefeld ist der Sache auf den Grund gegangen.
Großeltern zwischen 50 und 70
„Die Top-Namen der Großeltern-Generation sind Thomas und Sabine”, zitiert die Deutsche Presseagentur (dpa) Bielefeld. Daneben würden Omas heutzutage gerne Susanne, Petra, Andrea und Claudia heißen - typische Namen der 60er und 70er-Jahre. Bei den Opas stünden Michael, Andreas, Stefan und Frank an der Spitze. „Natürlich heißen Großeltern auch weiterhin Helga, Hans und Co. Aber dann sind die Enkelkinder eben oft schon deutlich älter”, räumt der Namensforscher ein.
Für seine Auswertung hat er eine repräsentative Stichprobe aller seit 1954 vergebenen Vornamen in den verschiedenen Generationen unter die Lupe genommen, rund 410.000 Datensätze. Der Großelterngeneration hat er die Geburtsjahrgänge 1954 bis 1974 zugeordnet - also Menschen, die heute zwischen 50 und 70 Jahre alt sind. In dieser Altersgruppe werden Menschen am häufigsten Großeltern.
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Vornamen wie Helga, Ursula, Ingrid und Gisela sowie Hans, Klaus, Günther und Peter tragen vorwiegend die vor 1945 Geborenen - und damit die Urgroßeltern der heutigen Babys und Kleinkinder.
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Manchmal werden auch Zweitnamen nach Urgroßeltern vergeben
„Wenn ich in meinem Umfeld Menschen, die heutige Großelternnamen tragen und noch keine Enkelkinder haben, das erzähle, fallen die fast vom Stuhl, weil sie sich noch gar nicht so alt fühlen”, sagt Bielefeld dazu.
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Auf die Auswertung der Großelternnamen war Bielefeld durch einen Blick in die Zweitnamen-Statistik gekommen. Dort finden sich derzeit gehäuft Namen wie Elisabeth, Maria, Karl oder Luis. „Auf Social Media wird dann oft vermutet, dass die Babys auch nach Großeltern benannt wurden. Nun wissen wir aber: Nein, das ist dann eher die Uroma oder der Uropa.” (dpa/ija)