Ziemlich erschöpft liegt der kleine Seehund am Rande einer Schleuse bei der Doveelbe. Die Strömung hat ihn wohl von der Nordsee hierher getrieben. Ein Fall für Olaf Nieß und sein Team von der Hamburger Schwanenrettung. Sie müssen den Heuler einfangen - denn von der Mutter ist weit und breit nichts zu sehen. Selbst für den erfahrenen Wildtierjäger: eine große Herausforderung.
{4.49 - 5.06
Olaf Nieß
Schwanenvater}
"Unser großes Problem ist leider gewesen, dass es von anderen Kräften vorher schon ins Wasser getrieben worden ist. Wir mussten deswegen eben eine ganze Zeit warten und das Tier war auf Flucht eingestellt. Deswegen hatten wir uns vorher schon überlegt, dass wir ins Wasser reinspringen würden, wenn sie versuchen würde zu flüchten."
Und so kommt es dann auch: Als der Schwanenvater und sein Helfer den Heuler einfangen wollen, flüchtet der Seehund in die Elbe. Mit einem Sprung bekommt Olaf Nieß das Tier aber gerade noch zu fassen. Lange wird der Seehund aber nicht in seinen Händen bleiben.
{3.28 - 3.40
Olaf Nieß
Schwanenvater}
"Das Problem ist, dass er zum eigenständigen Aufwachsen noch ein ganzes Stück zu klein ist. Wir werden jetzt an die Kollegen der Seehundstation übergeben und er ist eben hier noch nicht in der Lage, überlebensfähig zu sein in diesem Gewässer der Elbe."
Seit fast 30 Jahren ist Olaf Nieß eigentlich für die Schwäne auf der Außenalster zuständig. Zu seinem Revier gehören aber eben auch verirrte Heuler - bis zu fünf Mal im Jahr kümmert er sich um verwaiste Seehundkinder im Stadtgebiet. Und auch gestern gibt es schon kurze Zeit später einen zweiten Einsatz!
Auf einer Bootsrampe liegt das nächste völlig entkräftet Tier, das offensichtlich dringend Hilfe braucht. Die Retter sind sofort zur Stelle und bringen das kleine Seehundmädchen in Quarantäne.
{4.01 - 18
Olaf Nieß
heute: Heulervater}
Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Die zweite, die wir jetzt hier eingefangen haben, ist ja deutlich geschwächt und damit nicht eventuell bestehende Krankheitserreger übertragen werden können, werden die Tiere getrennt untergebracht, werden dann getrennt erstuntersucht und wenn dann alles okay ist, dann können sie zusammen kommen."
Danach geht es dann in die Seehund-Auffangstation in Friedrichskoog. Dort sollen beide dann nochmal so richtig aufgepäppelt werden, bevor es zurück in die Nordsee geht.