Als wir bei Maria Egorova in die Praxis kommen, treffen wir gleich auf Verstärkung.
"Hey schön dass ihr da seid - Schön dich zu sehen und schön Boris zu sehen."
Boris ist das neue Teammitglied der Psychotherapeutin in Wiesbaden.
Der ist in Begleitungshundausbildung. Der motiviert ganz viele, die hier her kommen auch hier her zu kommen.
Der Zwergpudel aber vor allem auch Marias eigene Krebsgeschichte helfen den Menschen, die zu ihr kommen, wieder Mut zu finden.
"Menschen gewinnen Vertrauen , weil sie das Gefühl haben , dass ich das schon bestanden habe . Dass ich nachvollziehen kann , ein Stück mehr , wie es denen geht . Und mir hilft es auch , kein Mitleid mit Menschen zu empfinden."
Als wir Maria und ihre Tochter Samara vor genau 3 Jahren das erste Mal in ihrer Wohnung in Wiesbaden teffen, ist ihr Krebs in der kleinen Familie noch ziemlich präsent.
"Hier ist meine Mutter als sie Krebse hatte, und sie war so krank."
Im Frühjahr 2017 fühlt die junge Mutter, dass in ihrer Brust etwas nicht stimmt. Es beginnt eine Odysee bei Ärzten. Erst 7 Monate später bekommt die 28 jährige die Diagnose: dreifach negativer Brustkrebs im zweiten Stadium. Besonders selten und extrem aggresiv.
"Ich hab gelacht weil ich war mir ziemlich sicher es ist nicht das. und dann zunehmend auch geweint. weil ich war so schockiert weil ich wusste nicht, es war also tatsächlich auch ein Schock.// ich hab nur schnell dem Babysitter geschrieben, ob man überlegt, ob er mir die Tochter ins Krankenhaus bringt, weil es wird noch eine Weile dauern.
Zwei Wochen später startet schon die Chemo Therapie. Maria fallen die Haare aus. Von geplanten 16 Sitzungen schafft die junge Mutter nur 8! Bei der letzten versagt Marias komplettes Immunsystem. Sie muss sofort operiert werden.
"Ich konnte nicht mehr atmen. Die mussten sofort was unternehmen damit ich nicht sterbe. Dann haben sie gesagt wissen sie, lassen wir das, sonst Chemo-Therapie tötet sie früher als der Krebs"
Maria fängt an bleibende Erinnerungen für ihre Tochter zu sammeln - dieses Video, ein Song.
Doch eine komplizierte Brustamputation und ihr Sturkopf retten der Mutter das Leben.
"Der Grund war ich und mein Egoismus, ich wollte sie aufwachsen sehen."
Selbst dann als ein bosartiger schwarzer Hautkrebs sie Anfang 2022 erneut auf die Probe stellt, gibt Maria nicht auf!
Samara: "Das war schon schade als du krank warst / mhm// aber zum Glück hast du zweimal zweimal Krebs überlebt."
Zum Glück machen Samara und Maria immer noch zusammen Musik. Sie lachen, leben und helfen BEIDE anderen. Samara besucht gemeinsam mit Pudel Boris regelmäßig einen Freund mit Kinder Demenz. Seine Mutter hat uns die Erlaubnis gegeben, so einen Besuch zu zeigen.
Für Maria ist und bleibt der Krebs die Lebensaufgabe. Mit ihren Erfahrungen will sie in ihrer Praxis für Psychotherapie in Wiesbaden Menschen unerstützen - egal in welcher Krise oder mit welcher Diagnose.
Weil es einfach ehrenhaften Job oder sogar meine Berufung geworden durch mein Schicksal und zu allen , die ich begleiten durfte , die auch nicht mehr leben oder auch die ich begleiten durfte und die immer noch leben und glücklich leben . Gesund . Ich empfinde einfach unendliche Dankbarkeit , dass ich den Weg teilen durfte . Und das ist eine wahre Ehre , deren Schicksal zu begleiten."
und eine Botschaft will sie jedem mit auf den Weg geben, denn sie hat es selbst erlebt:
Man muss mit allem rechnen, auch mit dem Guten.