Besuch vom Bürgermeister. Natalia hat dank der Wohnraumoffensive von Schwäbisch Gmünd eine Wohnung gefunden. Die Stadt bittet Vermieter, leere Wohnungen zu melden und sie denen zu geben, die sonst am Markt keine Chance hätten – mit Mietgarantien oder Renovierungszuschuss.
„Dann haben wir ja auch eine Liste von denen, die Wohnraum brauchen, die einkommensschwach sind. Und dann gucken wir, wer passt denn jetzt zu der Vermieterin oder zu dem Vermieter? Und dann machen wir den Mietvertrag und wir begleiten alles“, sagt Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU).
Not macht erfinderisch. Und die Not ist groß. Von einem chronischen Burnout am Sozialwohnungsmarkt sprechen die Studienmacher. Auch, weil Deutschland Premium Sozialwohnungen baue, obwohl es auch mit dünneren Decken und Wänden oder ohne Tiefgarage ginge.
„Wir können tatsächlich qualitativ hochwertige Wohnungen bauen, wenn wir mit den Kosten eben um diese 25 bis 30 Prozent nach unten gehen. Wenn wir wirklich nur das bauen, was, was zwingend erforderlich ist“, sagt Matthias Günther, Studienleiter und Leiter des Pestel-Instituts.
Oft gehen heute 30 bis 40 Prozent des Einkommens für die Miete drauf. Deshalb fordern die Verbände von der neuen Regierung 11 Milliarden Förderung für 100.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr. Vor allem aber: „Dass parteiübergreifend in der neuen Regierung das Thema erkannt wird. Weil es ist letztendlich sozialer Sprengstoff, wenn ich mir meinen Wohnraum nicht mehr leisten kann.“
Schwäbisch Gmünd hat sich mit der bundesweit beachteten Wohnraumoffensive den Preis Soziale Stadt verdient und inzwischen 1.000 Menschen ein neues Zuhause vermittelt.