Schön sieht sie ja noch aus, die Bluse. Aber getragen hat Juana Fanta sie schon lange nicht mehr. Also weg damit, aber nicht zu den Altkleidern.
"Dadurch, dass der Kleiderschrank ja nicht unendlich viel Platz hat, bin ich dann auch diejenige, die dann die Klamotten wieder ausmistet und dann zum Verkauf anbietet."
Secondhand ist gefragt. Im vergangenen Jahr hat mehr als die Hälfte der Deutschen mindestens einmal gebrauchte Sachen geshoppt, besonders häufig Kleidung, Bücher, Filme und Spiele oder Schuhe. Dafür gibt es verschiedene Plattformen. Zu den bekanntesten zählen Kleinanzeigen, Vinted, hood und Sellpy. Die meisten funktionieren wie Online-Flohmärkte, auf denen Joana ihre Sachen selbst anbieten kann. Aber was es für eine gelungene Anzeige wichtig?
"Gut gemachte Fotos bei Tageslicht sind das A und O und machen mehr Lust auf ein Angebot. Wenn vorhanden, sollte die Originalverpackung erwähnt und genutzt werden – das schafft Vertrauen. Außerdem ist es ratsam, Preise ähnlicher Artikel auf der gewählten Plattform zu recherchieren, um einen realistischen Preis festzulegen."
Joana fotografiert und tippt drauf los – das dauert seine Zeit. Dafür sind die meisten Plattformen kostenlos oder kosten eine geringe Provision von maximal 11 %. Bei Sellpy werden dagegen 60 % vom Erlös fällig, denn hier übernimmt die Plattform das Fotografieren und den Verkauf der Sachen. Der Nutzer muss sie nur hinschicken. Das ist bequemer und manchmal auch sicherer. Denn bei den Online-Flohmärkten muss sich jeder selbst um die Anfragen von Interessenten kümmern. Doch worauf sollte man achten?
"Für das Verkaufsgespräch sollte man die Chatfunktion der Plattform nutzen. Bitte nicht einfach so die Handynummer oder Bankdaten rausgeben. Wenn ein Interessent sich sehr schnell meldet und ein viel zu gutes Angebot macht, lieber vorsichtig sein und nicht darauf eingehen. Fürs Bezahlen auf Bargeld bestehen oder eine sichere Zahlmethode über die Plattform wählen."
Dann haben auch Betrüger keine Chance. Unsere abschließenden Tipps:
"Wer im Netz verkaufen will, sollte auf den richtigen Zeitpunkt achten. Am Wochenende wird besonders gern geshoppt, also lohnt es sich , eine Anzeige freitagabends online zu stellen. Außerdem steuerliche Freigrenze beachten: Wer innerhalb eines Jahres maximal 2.000 € einnimmt oder unter 30 Verkäufen bleibt, ist auf der sicheren Seite. Und zum Schluss gilt: erreichbar sein. Interessenten haben häufig Fragen, die müssen beantwortet werden. Das schafft Vertrauen und erhöht die Chancen, dass ein Verkauf gelingt."
Dann braucht es nur noch ein bisschen Geduld und aus Altem wird wieder Bares.